Für GesetzeAlbanien setzt für schnellen EU-Beitritt auf ChatGPT
Seit 14 Jahren strebt das Land einen EU-Beitritt an. Dafür müssen aber viele Gesetze angepasst und übersetzt werden – hier soll jetzt künstliche Intelligenz zum Zug kommen.
Darum gehts
ChatGPT nimmt Schülern und Angestellten in vielen Branchen Teile ihrer Arbeit ab.
Jetzt will Albanien den Sprachbot verwenden, um schneller Teil der EU zu werden.
Die damalige OpenAI-Chefin Mira Murati ist im Land auf dem Balkan zur Welt gekommen.
Der Sprachbot ChatGPT der Firma OpenAI ist seit längerer Zeit in aller Munde: Dank der vielseitigen Fähigkeiten wird die künstliche Intelligenz von Studenten, Informatikern und vielen anderen Leuten regelmässig genutzt. In der Vergangenheit machte der Chatbot etwa Schlagzeilen damit, dass er schwierige Aufnahmeprüfungen mühelos löste.
Albanien will seit 2009 in die EU
Der Verwendungszweck, den Albanien nun aber für ChatGPT vorsieht, dürfte aber wohl eine Premiere sein: Das Land will den Sprachbot verwenden, um seine Aufnahme in die EU zu beschleunigen. Für einen Beitritt in den Staatenbund hat sich das Land auf dem Balkan nämlich bereits 2009 beworben, seit 2014 ist es offizieller Kandidat. Auch zehn Jahre später gibt es aber noch viel zu tun, denn die albanischen Gesetze müssen an jene der EU angepasst und die für den ganzen Staatenbund geltenden Gesetze ins Albanische übersetzt werden.
Wie oft nutzt du ChatGPT?
Für diese Übersetzungen und Angleichungen will die albanische Regierung ChatGPT verwenden. Dass dabei verwendete Modell soll auch aufzeigen, wo die albanischen Gesetze geändert werden müssen, um den EU-Vorschriften zu entsprechen, wie «Euractiv »schreibt.
ChatGPT soll «Bataillon von Anwälten» ersetzen
Die künstliche Intelligenz soll sogleich auch die Auswirkungen aller Massnahmen und Gesetzesänderungen analysieren – eine Aufgabe, die normalerweise viel Zeit und diverse Experten in Anspruch nimmt. ChatGPT werde demnach «eine Armee von Übersetzern und ein Bataillon von Anwälten, die Millionen von Euro kosten», ersetzen, ist sich Edi Rama, seit 2013 Premierminister von Albanien, sicher.
Die Idee zur Zusammenarbeit entstand bei einem Telefonat zwischen Edi Rama, dem albanischen Premierminister, und Murati. «Ich bat sie um Hilfe, um Albanien schneller auf die EU-Mitgliedschaft vorzubereiten. Sie lachte und dachte, ich mache einen Scherz», so Rama.
280'000 Seiten müssen überarbeitet werden
Schnell hätten sich die Pläne aber konkretisiert und es sei zu einer Vereinbarung gekommen. Das Projekt, mit dem insgesamt 280'000 Seiten Legislatur überarbeitet werden sollen, werde demnach im Dezember 2024 bei EU-Gipfel in Brüssel vorgestellt.
Die 35-jährige Mira Murati ist in Albanien geboren und hat bei OpenAI seit 2018 den Posten des Chief Technology Officers inne. Kurzzeitig hatte sie nach dem vorübergehenden Abgang von Sam Altman auch die Rolle des CEO inne.
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