BernGemeinderat will Gender-Expertin gegen Klimakrise einsetzen
Die Genderperspektive des Klimawandels gehört in die Energie- und Klimakommission, fordern zwei GFL-Stadträtinnen. Der Gemeinderat unterstützt das Begehren.
Darum gehts
Frauen und Männer werden unterschiedlich von den Auswirkungen der Klimakrise getroffen und tragen auch unterschiedlich zu deren Ursachen bei.
Zwei Berner GFL-Stadträtinnen fordern deshalb, dass die Genderperspektive des Klimawandels in der Energie- und Klimakommission mitgedacht wird.
Der Gemeinderat will nun eine Fachperson für Gender und Klima einsetzen.
Genderspezifische Aspekte der Klimakrise gehören in die Energie- und Klimakommission, finden Tanja Miljanovic und Mirjam Roder von der Grünen Freien Liste (GFL). In ihrer Motion fordern sie den Gemeinderat auf, die Energie- und Klimakommission durch ein weiteres Mitglied aus der Forschung zu erweitern. «Das neue Mitglied soll sich mit genderspezifischen Aspekten der Klimakrise auskennen und diese in die Kommission einbringen und überwachen können», fordern die beiden Stadträtinnen.
Ihren Vorstoss begründen Miljanovic und Roder zum einen damit, dass Frauen – insbesondere im globalen Süden – stärker von der Klimakrise betroffen sind als Männer. So sterben laut UN Women Deutschland Frauen und Kinder bei einer klimabedingten Katastrophe mit einer 14 Mal höheren Wahrscheinlichkeit als Männer. Zudem seien bis zu 80 Prozent der 21,5 Mio. Menschen, die aufgrund extremer Wetterereignisse wie beispielsweise Dürren fliehen, Frauen.
Gemeinderat will Fachperson einsetzen
Frauen würden aber auch unterschiedlich zu den Ursachen der Klimakrise beitragen und unterschiedliche Lösungen zu deren Eindämmung wählen, schreiben die Motionärinnen. In diesem Zusammenhang verweisen sie auf eine amerikanische Studie, die zeigt, dass Gesellschaften mit höherer Gleichstellung weniger CO2 ausstossen. Auch das Klimaabkommen von Paris erkenne die Gleichberechtigung der Geschlechter und das Empowerment von Frauen als grundlegende Prinzipien zur Bewältigung des Klimawandels an, so Miljanovic und Roder. Es sei daher unerlässlich, dass auch Gender-Expertinnen und -Experten an der Entwicklung von Klimamassnahmen beteiligt würden.
Der Gemeinderat unterstützt das Begehren der beiden GFL-Politikerinnen: Die Genderperspektive des Klimawandels sei auch in Bern angemessen zu berücksichtigen, schreibt die Stadtregierung in ihrer Antwort. Sie hat die Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie deshalb beauftragt, bei der Erarbeitung der Energie- und Klimastrategie 2035 eine Fachperson für Gender und Klima einzusetzen. Diese soll aber nicht in der Energie- und Klimakommission Einsitz nehmen, sondern in der wissenschaftlichen Begleitgruppe; so könne die Genderperspektive bereits bei der Entwicklung neuer Massnahmen und nicht erst bei deren Umsetzung eingebracht werden.
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