Zermatt VSEx-Gemeindeschreiber Anrig wechselt aus der U-Haft auf die Skipiste
Der Gemeindeschreiber von Zermatt galt zuerst als vermisst, dann wurde bekannt, dass er aufgrund einer Beziehungsproblematik in U-Haft sitzt. Dort wurde er am Mittwoch entlassen.
Darum gehts
Der frühere Zermatter Gemeindeschreiber Daniel Anrig wurde im letzten Jahr aufgrund einer Beziehungsproblematik in U-Haft genommen.
Am Mittwoch wurde der 50-Jährige laut seinem Anwalt entlassen.
Zuvor tauchte Anrig nicht mehr an seinem Arbeitsplatz im Gemeindehaus auf und wurde gar durch eine Polizeipatrouille gesucht.
Ende November 2022 wurde publik, dass der Zermatter Gemeindeschreiber Daniel Anrig nicht mehr an seinem Arbeitsplatz aufgetaucht war. Dies, obwohl bis Ende Dezember 2022 noch ein Arbeitsverhältnis bestanden hatte. Drei Tage später bestätigte die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft, dass der 50-Jährige in U-Haft sitzt. «Das Verfahren steht mit einer Beziehungsproblematik im Zusammenhang», sagte Sprecher Erich Wenzinger damals. Es gilt die Unschuldsvermutung. Sein Anwalt Max Imfeld-Frischknecht bestätigte am Samstagabend gegenüber Kath.ch, dass Anrig dort am Mittwoch entlassen wurde.
Imfeld-Frischknecht teilte gegenüber dem Portal weiter mit, dass es sich um «eine familiäre Angelegenheit» handle. Er soll laut dem Anwalt eine Person bedroht haben, die jedoch zuvor ihn bedroht hatte. Es habe «weder Tätlichkeiten noch Gewalt und schon gar keine Verletzten» gegeben. Mit seiner früheren Tätigkeit als Gemeindeschreiber von Zermatt VS habe der Fall nichts zu tun.
Gemeindeschreiber erholt sich beim Skifahren
Wann und ob es überhaupt zu einer Anklage kommt, lässt der Anwalt offen. Ebenso ist nichts über die Zukunft von Daniel Anrig bekannt. Laut seinem Anwalt erhole sich der 50-Jährige im Moment von der U-Haft. Zu Kath.ch sagt Imfeld-Frischknecht: «Daniel Anrig ist beim Skifahren.»
Wie der italienische «Corriere della Sera» schreibt, hat Anrig zu seiner Zeit als Kommandant der päpstlichen Schweizergarde für Unmut gesorgt. Er soll «Kasernenmethoden» an den Tag gelegt haben. Sein Stil sei zu autoritär gewesen. Anrig konterte damals, er habe seit seinem Amtsantritt am 1. Dezember 2008 «zahlreiche Reformen» umgesetzt, die das Leben der Gardisten erleichtern würden. Zudem stand Anrig im Zentrum eines der grössten Polizeiskandale der Schweiz. Medienberichten zufolge war er 2003 als Chef der Kriminalpolizei Glarus mitverantwortlich für eine umstrittene Razzia wegen Menschen- und Drogenhandels in einem Asylbewerberheim. Das Strafverfahren endete mit einem Freispruch für Anrig.
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