Uhrenfirma Patek Philippe mahnt nach Paketbomben zur Vorsicht

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Explosionen in GenfPaketbomben: Patek Philippe mahnt seine Mitarbeiter zur Vorsicht

Zwei Empfänger von Paketbomben in Genf arbeiten beim Uhrenhersteller Patek Philippe. Dieser mahnt die Angestellten zur Vorsicht.

In Genf wurde diese Woche bei einer Explosion ein Mädchen verletzt.
Es ist eine Paketbombe explodiert
Anwohner geben an, eine Explosion gehört zu haben.
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In Genf wurde diese Woche bei einer Explosion ein Mädchen verletzt.

20min/News-Scout

Darum gehts

  • In Genf sind innert Monaten zwei Paketbomben explodiert und haben zwei Menschen verletzt.

  • Beide Empfänger arbeiten beim Luxusuhrenhersteller Patek Philippe.

  • Dieser ermahnt die Mitarbeitenden nun «zur Vorsicht».

In einem ruhigen Genfer Quartier explodierte am Montag um 16.15 Uhr eine Paketbombe und verletzte ein 12-jähriges Mädchen schwer. Weil es sich um einen Sprengstoffanschlag handelt, übernimmt die Bundesanwaltschaft den Fall. Diese hält sich bedeckt: «Derzeit laufen die Ermittlungen, um alle möglichen Spuren zu prüfen.» Deshalb würden zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Informationen herausgegeben, schreibt der «Tages-Anzeiger».

Parallelen zu einem ähnlichen Fall sind aber offensichtlich: Im August explodierte in einem anderen Quartier in Genf eine Bombe, die zuvor in einem Abfallsack platziert worden war und einen Familienvater schwer am Bein und Fuss verletzte. Laut Tagi waren beide Pakete an Personen adressiert, die bei Patek Philippe, dem Schweizer Hersteller von Luxusuhren, arbeiten.

Mobbing-Anzeigen bei Patek Philippe

Beide Männer arbeiten seit über zehn Jahren bei Patek Philippe - der eine als Maschinenbauingenieur, der andere als Uhrmacher. Gegenüber dem Westschweizer Fernsehen RTS, welches mit mehreren aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden sprach, wusste niemand von einem Konflikt im Zusammenhang mit dem Unternehmen. Sie erwähnen jedoch mehrere Mobbing-Anzeigen. Vor ein paar Jahren wurde sogar das kantonale Arbeitsinspektorat hinzugezogen.

Auf Anfrage des «Tages-Anzeigers» wollte sich Patek Philippe nicht äussern. 20 Minutes schrieb nach der ersten Explosion von einem Drohbrief, in dem gestanden haben soll: «Das nächste Mal werden wir die Angestellten angreifen.» Doch niemand bestätigte diese Angaben.

«Direktorium unter Schock»

Nach der zweiten Bombe reagierte das Unternehmen mit einer internen Mitteilung, welche dem «Tages-Anzeiger» vorliegt. Darin heisst es, dass das «Direktorium unter Schock» stehe. Die Sicherheit der Mitarbeitenden habe «oberste Priorität». Zur Vorsicht wurden «verstärkte Massnahmen» ergriffen.

Das Management des Uhrenherstellers erinnerte im Schreiben die Belegschaft daran, «Vorsicht und Diskretion in Bezug auf die Aktivitäten bei Patek Philippe» walten zu lassen. (chk)

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