Gepanschter Alkohol: EDA ergänzt Reisehinweise für die Türkei

Publiziert

ReisehinweisBund warnt vor gepanschtem Alkohol auf Türkei-Reisen

Über 100 Menschen sind allein seit Jahresbeginn in der Türkei durch den Konsum von gepanschtem Alkohol gestorben. Das EDA hat seine Reisehinweise angepasst.

Touristen in der Türkei werden dazu angehalten, Alkohol nur in lizenzierten Fachgeschäften zu erwerben. (Symbolbild)
Das EDA warnt Reisende aus der Schweiz offiziell vor gepanschtem Alkohol.
1 / 2

Touristen in der Türkei werden dazu angehalten, Alkohol nur in lizenzierten Fachgeschäften zu erwerben. (Symbolbild)

Robert Michael/dpa

Darum gehts

  • Seit Jahresbeginn starben über 100 Menschen in der Türkei durch gepanschten Alkohol.

  • Das EDA hat die Reisehinweise für die Türkei wegen dieser Vorfälle angepasst.

  • Die türkische Regulierungsbehörde rät, Alkohol nur in lizenzierten Geschäften zu kaufen.

Seit Jahresbeginn sind in der Türkei Medienberichten zufolge über hundert Menschen nach Alkoholkonsum verstorben. Der «Global Times» zufolge beträgt die Zahl der Todesopfer mindestens 124. Zahlreiche weitere haben sich laut dem Gouverneursamt daran vergiftet. Grund dafür ist, dass Getränke illegal gepanscht und so serviert oder verkauft werden.

Das Eidgenössische Departement des Äusseren EDA hat auf diese Entwicklung reagiert und die Reisehinweise für das Land entsprechend angepasst, wie es auf Anfrage von 20 Minuten heisst. Der entsprechende Hinweis wurde unter dem Punkt «Kriminalität» ergänzt.

«Aufgrund von verschiedenen Todesfällen hat das EDA das Risiko von illegal gepanschtem Alkohol neu in die Reisehinweise für die Türkei aufgenommen.»

EDA-Mediensprecherin Mélanie Gugelmann

Neun Verdächtige festgenommen

Der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge beschlagnahmten die türkischen Behörden bei einer Razzia mehr als 30'000 Liter illegal produzierten Alkohol. Es kam zu neun Festnahmen von Verdächtigen. Ausserdem wurden 64 Geschäften die Lizenz für den Alkoholverkauf entzogen.

Bist du beim Konsum von Alkohol im Ausland vorsichtig?

Das Problem mit gepanschtem Alkohol ist nicht neu. Wie die «Frankfurter Allgemeine» schreibt, kam es 2024 zu insgesamt 110 Vergiftungsfällen sowie 48 Todesfällen. Ursache dafür ist vermutlich beigemischtes Methanol. Wegen hoher Steuern auf alkoholische Getränke brennen viele Türken Alkohol schwarz. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, ein bekennender Muslim, hat sich immer wieder gegen den Konsum von Alkohol und Tabak ausgesprochen. Auch in Laos kam es im vergangenen Jahr zu mehreren Todesfällen.

So verhältst du dich richtig

Die türkische Regulierungsbehörde für Tabakwaren und Alkoholika (TAPDK) hat folgende Verhaltensweisen veröffentlicht:

  • Kaufe Alkohol nur in lizenzierten Fachgeschäften.

  • Trinke Alkohol nie ausserhalb von Geschäften, z.B. wenn er am Strassenrand angeboten wird.

  • Achte auf ungeöffnete Originalverpackungen.

  • Achte auf die offizielle Lizenzierung (TAPDK-Logo auf dem Flaschendeckel)

  • Schlechte Druckqualität (auf der Banderole) oder falsche Schreibweisen können auf Fälschungen hindeuten (Banderole soll unbeschädigt sowie blau-türkisfarben sein).

  • Meide selbstgebrannten bzw. gepanschten Alkohol.

  • Sehstörungen, Übelkeit und Benommenheit können Symptome einer Methanolvergiftung sein. Spürst du diese, begib dich sofort in ärztliche Behandlung.

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.

Deine Meinung zählt

124 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen