Verhaltsauffällige Schüler«Gibt es schwierige Kinder? Oder eher schwierige Lehrer?»
Lehrerinnen und Lehrer fordern mehr Unterstützung im Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern. Die Community sieht dabei vor allem die Eltern in der Pflicht.
Darum gehts
Die Zahl der verhaltensauffälligen Kinder habe zugenommen, sagen Lehrerinnen und Lehrer.
Sie fordern bessere Bedingungen, um diese Aufgabe zu bewältigen. Die Schule stosse an ihre Grenzen, sagen Vertreterinnen von Lehrerverbänden.
Die Präsidentin des Aargauer Lehrerverbands sagt: «Man müsste die Eltern stärker in die Pflicht nehmen können.»
In der Kommentarspalte wird den Eltern mangelnde Erziehung vorgeworfen – und das bestehende Schulsystem kritisiert.
Die Zahl der Kinder, die speziell betreut werden müssten, habe zugenommen, sagen Lehrpersonen und Lehrerverbands-Vertreterinnen im Gespräch mit 20 Minuten: Zwei Drittel der Lehrpersonen haben in den letzten fünf Jahren im Bereich der Schule sogar Gewalt erlebt. In der 20-Minuten-Community ist man sich mehrheitlich einig: Die Eltern sind das Problem.
So schreibt luna19: «Das ist halt die neue Erziehung. Das Kind entscheidet selbst, wann es ins Bett will, wann es essen will, und so weiter. Und das geht halt nicht in der Schule, da gibt es Regeln.» Und auch Okari sieht Probleme in dieser Erziehungsmethode: «Fühlt sich ein Kind während der ersten drei Lebensjahre aufgehoben, geliebt und akzeptiert, hat es es – gemäss Forschung – danach im Leben einfacher. Leider verstehen viele Eltern darunter, das Kind in dieser Phase alles entscheiden zu lassen. Damit sind die Kinder überfordert und haben vor allem gelernt, keine Autorität zu akzeptieren!»
«Aufgezogen von Playstation und Smartphone!»
Diverse Leserinnen und Leser sehen das Problem auch beim Medienkonsum und wünschen sich für die Kinder mehr Natur, mehr Austoben und weniger iPad. Dr-g schreibt: «Meiner Meinung nach haben wir in der Bildung schlicht den Faden verloren und müssten unbedingt zurück zum normalen Menschenverstand. Heisst: Kindern Auslauf geben, Kinder spielen lassen, Kinder neugierig werden lassen, Kinder mit mehr Sinn und weniger Druck erziehen. Dann ändert sich ganz bestimmt auch das Verhalten.»
Und Userin Mary_J. stimmt ihm zu – und findet dafür harte Worte: «Oft taugen die Eltern nichts, warum dann die Kinder? Viele haben Kinder, beschäftigen sich aber nicht mit ihnen, aufgezogen von der Playstation und dem Smartphone kann ja nichts dabei herauskommen.»
«Viele Lehrer in der Schweiz sind ungeeignet»
Die meisten Nutzerinnen und Nutzer, darunter auch Weitsichtler, kritisieren die Eltern: «Die Eltern haben nur eine einzige Pflicht. Die Kinder auf die Welt vorzubereiten. Wer das im Voraus nicht kann, sollte keine Kinder kriegen.» Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Stimmen, die die Lehrpersonen und das Schulsystem in der Verantwortung sehen. So schreibt Bond20: «Tja … gibt es schwierige Kinder? Oder eher schwierige Lehrer?», und ILoveLA ist sich sicher: «Viele der Lehrer in der Schweiz sind ungeeignet.»
User Sugaro33 sieht das Problem indes weniger bei den Lehrerinnen und Lehrern und mehr beim System: «Das Schulsystem ist verhaltensauffällig und nicht die Kinder! Die Tatsache, dass so viele Kinder dieses nicht mehr zeitgemässe System des Lernens unter Stress und Druck nicht mehr aushalten, sollte uns mächtig aufrütteln. Die Kinder sind nicht das Problem!»
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