Christian B. arbeitete im Ferienresort, aus dem Maddie verschwand

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Madeleine McCannChristian B. arbeitete im Ferienresort, aus dem Maddie verschwand

Ein Zeuge behauptet, dass Christian B. vor dem Verschwinden von Maddie McCann im Restaurant des Ocean Club arbeitete. Da sei er der britischen Familie erstmals begegnet.

Der deutsche Christian B. wird verdächtigt, Madeleine «Maddie» McCann entführt zu haben.
Seit 2007 fehlt von dem damals dreijährigen britischen Mädchen jede Spur.
Sie verschwand aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz.
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Der deutsche Christian B. wird verdächtigt, Madeleine «Maddie» McCann entführt zu haben.

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Darum gehts

  • Christian B. wird verdächtigt, etwas mit dem Verschwinden von Maddie McCann zu tun zu haben.

  • Ein britischer Auswanderer behauptet nun, dass B. im Restaurant arbeitete, in dem Maddies Eltern an jenem 3. Mai 2007 zu Abend assen.

  • B. habe mit einem Komplizen ein Kind entführen wollen, um schnell an Geld zu kommen.

Der Deutsche Christian B. soll in jenem Appartementkomplex im portugiesischen Praia da Luz gearbeitet haben, aus dem Madeleine McCann 2007 verschwand. Das behauptet der Brite Ken Ralphs, der den 47-jährigen B. über Bekannte kennengelernt hatte. Laut Ralphs war B. damals im Tapas-Restaurant des Ocean Club im Stundenlohn angestellt.

Dort soll Christian B. Kate und Gerry McCann sowie deren drei kleinen Kindern begegnet sein. Der britische Auswanderer Ralphs vermutet, dass B. in dem Moment mit einem Komplizen auf die Idee gekommen sei, Maddie zu entführen, um sie an ein kinderloses Paar zu verkaufen.

Nach der Entführung konnte B. Maddie nicht verkaufen

Gegenüber «Daily Mail» sagte der 59-Jährige, dass die beiden Kriminellen in der Nacht des 3. Mai 2007 das Kind aus dem Schlafzimmer der Wohnung der McCanns entführten, während die Eltern zusammen mit Freunden im Restaurant zu Abend assen. Christian B. habe im Restaurant des Ocean Club Zugriff auf die Reservierungsliste gehabt. So habe er genau gewusst, welche Gäste ihre Kinder allein in den Appartements liessen.

B. und sein Komplize sollen nach der Tat jedoch in Panik geraten sein, als sie die umfangreiche Berichterstattung über den Fall sahen. Die Polizei und die Medien hoben dabei Maddies spezielles Augenmerkmal auf – das machte es unmöglich, das Kind zu verkaufen. Trotz grossangelegter Fahndungen und zahlreicher Aufrufe ihrer Eltern wurde der Fall nie aufgeklärt, Maddie blieb unauffindbar.

Opfer sollten wohlhabend sein und mehrere Kinder haben

Der Zeuge berichtet, wie er von den Entführungsplänen erfuhr: Er sei eine Woche vor Maddies Verschwinden zu Bs. Bekannten gefahren. Dieser wohnte in einem Tipi-Zelt mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern. Nach ein paar Bieren rund um ein Lagerfeuer soll B.s Komplize dem Briten erzählt haben, dass der Deutsche eine Kindesentführung plane, als Möglichkeit, rasch an Geld zu kommen. Der Komplize habe geweint, während er darüber mit Ralphs sprach.

Konkret habe B. die Absicht gehabt, das entführte Kind an ein deutsches Paar zu verkaufen. Dabei soll Christian B. «wohlhabende Eltern mit mehreren Kindern» bevorzugt haben, die nach der Entführung nicht so sehr um das verschwundene Kind trauern würden. Laut Ken Ralphs warnte er dem Komplizen, sich nicht mit B. einzulassen.

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Eine Woche später war der Bekannte weg

Als der Brite eine Woche später von Maddies Entführung in den Medien erfuhr, meldete er sich bei der britischen Polizei. Den Beamten gegenüber machte er genau Angaben zum Standort des Tipi-Zelts. Als er selbst einige Tage zurück nach Portugal zurückkehrte und seinen Bekannten aufsuchte, entdeckte er, dass das Zelt in Brand gesteckt worden war. Seither habe er weder seinen Bekannten nie wieder gesehen.

Weiter gibt Ralphs an, er habe seinen Verdacht mehrmals gegenüber der Polizei geäussert, sowohl in Portugal als auch in Grossbritannien. Bis heute sei für ihn nicht klar, ob die Ermittler und Ermittlerinnen aus beiden Ländern der Spur nachgegangen seien.

Christian B. vor Gericht

Seit dem 23. Februar steht Christian B. in Braunschweig vor Gericht.

Ihm werden drei Vergewaltigungen und zweifache sexuelle Misshandllung von Kindern vorgeworfen. Der 47 Jahre alte B. muss sich in dem Verfahren wegen Sexualdelikten verantworten, die er zwischen 2000 und 2017 an fünf Frauen und Mädchen in Portugal begangen haben soll. Diese Vorwürfe stehen nicht im Zusammenhang mit dem Fall Maddie.

Bist du minderjährig und von sexualisierter Gewalt betroffen? Oder kennst du ein Kind, das sexualisierte Gewalt erlebt?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Kokon, Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene

Castagna, Beratungsstelle bei sexueller Gewalt im Kindes- und Jugendalter

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Bist du selbst pädophil und möchtest nicht straffällig werden? Hilfe erhältst du bei Forio, Beforemore und bei den UPK Basel.

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