Schwangerschafts-Nase: Das hilft, wenn deine Nase in der Schwangerschaft wächst

Chrissy Teigen twitterte während ihrer Schwangerschaft 2018 mehrfach darüber, dass ihre Nase grösser geworden sei. «Meine Pregnancy Nose ist riesig, sie hat ihren eigenen BMI», schreibt sie damals in einem Beitrag.

Chrissy Teigen twitterte während ihrer Schwangerschaft 2018 mehrfach darüber, dass ihre Nase grösser geworden sei. «Meine Pregnancy Nose ist riesig, sie hat ihren eigenen BMI», schreibt sie damals in einem Beitrag. 

imago images/ZUMA Wire
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Skurriles PhänomenGrosse Nase in der Schwangerschaft – das hilft dagegen

Bei einigen Schwangeren wächst nicht nur der Bauch – auch die Nase wird plötzlich grösser. Eine Gynäkologin erklärt das Phänomen und verrät, was hilft.

75,6 Millionen – so viele Aufrufe hat der Hashtag #pregnancynose (deutsch: Schwangerschafts-Nase) mittlerweile auf Tiktok generiert. Dahinter steckt ein Phänomen, bei dem die Nase in der Schwangerschaft grösser und breiter wird und so das Gesicht verändert.

Wie kommt es dazu und was kann man tun, um vorzubeugen oder zu lindern, wenn die grössere Nase stört? Dr. med. Aline Hohl ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe und leitende Ärztin in der Ladies Permanence Stadelhofen und beantwortet diese Fragen.

Dr. med. Aline Hohl ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe und leitende Ärztin in der Ladies Permanence Stadelhofen.

Dr. med. Aline Hohl ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe und leitende Ärztin in der Ladies Permanence Stadelhofen.

Ladies Permanence Stadelhofen

Einige Frauen entwickeln während der Schwangerschaft eine vergrösserte Nase. Wie entsteht dieses Phänomen?

In der Schwangerschaft sorgen bestimmte Hormone dafür, dass sich das Blutvolumen im Körper erhöht und sich die Blutgefässe erweitern. Besonders in den Beinen oder Händen ist das spürbar, es kann aber auch die Schleimhäute betreffen – unter anderem die in der Nase.

Viele Frauen berichten erst gegen Ende der Schwangerschaft von der Pregnancy Nose. Wie kommt das?

Gerade im letzten Drittel der Schwangerschaft wird die Blutzirkulation zunehmend schwierig, schliesslich wächst auch die Gebärmutter. Dadurch kann es zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe, sogenannten Ödemen, kommen. Durch die Schwerkraft verteilt sich das Wasser in den Füssen und Beinen – es kann aber auch in den Händen oder eben dem Gesicht landen. Dadurch entstehen in diesen Bereichen Schwellungen und verquollene Verformungen. Zudem sorgen die geschwollenen Schleimhäute häufig für eine verstopfte Nase. Etwa 30 Prozent der Schwangeren sind davon betroffen.

Sollte man sich Sorgen machen, wenn man davon betroffen ist?

In den meisten Fällen handelt es sich um ein physiologisches Phänomen – es ist normal und harmlos. Kommen die Anschwellungen aber sehr plötzlich und zusammen mit anderen Symptomen – etwa allgemeinem Unwohlsein, Kopf- oder Oberbauchschmerzen oder Sehstörungen – sollte besser ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Es könnte sich dann im Ernstfall um eine Präeklampsie, früher bekannt als Schwangerschaftsvergiftung, handeln.

Wie lange hält die Pregnancy Nose an?

Die Ödeme wie auch die verstopfte und eventuell vergrösserte Nase verstärken sich kurz nach der Geburt häufig noch, bilden sich dann aber wenige Tage später zurück. Bis etwa sechs Wochen nach der Geburt können die Auswirkungen noch sichtbar sein.

Kann man etwas tun, um der Pregnancy Nose vorzubeugen oder handeln, wenn sie bereits da ist? Und sollte man das überhaupt?

Da die Pregnancy Nose im Rahmen der normalen Folgen einer Schwangerschaft ist, muss man nicht zwingend etwas tun. Ist es die verstopfte Nase, die stört, kann man Nasenspülungen mit Meerwasser durchführen. Auch Sprays oder Salben können helfen. Die langfristige Anwendung von abschwellenden Nasensprays ist nicht empfohlen, die sie zu einer Abhängigkeit führen kann.

Und was hilft gegen die äusseren Schwellungen?

Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, nicht mit Make-up schlafen zu gehen, um die Gesichtshaut nicht zusätzlich zu reizen. Auch auf Hitze durch heisse Duschen, Bäder oder die Biosauna sollte am Abend verzichtet werden. Was hingegen helfen kann: das Gesicht mit Wasser oder Tools zu kühlen und nachts bei kühler Raumtemperatur mit leicht erhöhtem Kopf zu schlafen. So können Flüssigkeitsansammlungen im Gesicht vermieden werden. Generell gilt, in der Schwangerschaft aktiv zu bleiben und zu langes Sitzen oder Stehen zu vermeiden. Eine halbe Stunde Bewegung am Tag beugt Wassereinlagerungen vor und tut dem Körper gut.

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