Gütsch Luzern«Wir wissen nicht, wann der Felssturz eintreten wird»
An einer Pressekonferenz informiert die Stadt Luzern über die aktuelle Gefahrensituation am Gütsch.

Die Stadt Luzern informiert über die Felssturzsicherung Schlössli Schönegg.
20 MinutenDarum gehts
Seit einigen Wochen herrscht am Luzerner Gütsch Felssturzgefahr.
5500 Kubikmeter Gestein und Erde drohen am Hang abzurutschen.
Vier Häuser und 25 Anwohnende schweben in Gefahr. Die Notschlafstelle ist bereits umgezogen.
Die Behörden informieren über das weitere Vorgehen.
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Zusammenfassung der Konferenz
Die Stadt informierte, dass sich der Fels seit der ersten Beobachtung zwar nicht bewegt habe, es aber jederzeit zu einem Felssturz kommen könne. «Wir wissen nicht, wann der Felssturz eintreten wird», sagt Marco Baumann, Direktor für Umwelt und Mobilität. Die Sofortmassnahmen konnten bis zum 19. September umgesetzt werden, doch die potenzielle Gefahrenzone betrifft immer noch einige Personen.
Insgesamt seien zwölf Personen von Nutzungseinschränkungen betroffen. Von den direkt Betroffenen werde in den nächsten drei Monaten viel Flexibilität verlangt. «Die Stadt begleitet sie sehr eng und setzt auf regelmässige Information», so Baumann weiter.
Die Notschlafstelle musste für die kalten Monate an einen anderen Standort verlegt werden, da ein eingeschränkter Betrieb aufgrund der hohen Nachfrage im Winter nicht möglich ist. Christian Wandeler, Sicherheitsverantwortlicher und Leiter des Gemeindeführungsstabes: «Um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, wurde Sicherheitspersonal eingestellt.»
Die massgeblichen Arbeiten sollen voraussichtlich ab Mitte Oktober beginnen und bis Januar 2025 dauern. Die Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich bis Frühjahr 2025 dauern.
Sicherheitsdienst in der Ersatz-Notschlafstelle
In der Notschlafstelle wurde ein Sicherheitsdienst eingestellt. Dieser wird auch morgens auf dem Schulplatz anwesend sein, um die Überschneidungszeit, wenn die Kinder in die Schule gehen, zu überwachen und die Obdachlosen auf ihr Verhalten hinzuweisen.

Die Notschlafstelle ist direkt von der Gefahr betroffen.
20min/Gianni WaltherBauarbeiten dauern bis Januar 2025
«Zuerst geht es in den oberen Bereich. Hier sind Spritzbetonplomben vorgesehen», erklärt Beda Müller, Bereichsleiter Siedlungsentwässerung und Naturgefahren.
Für die Sicherung sind Spritzbetonwände, Betonriegel, Abdeckungen mit Bodennetzen, neue Steinschlagbarrieren und ein Ersatz der bestehenden Steinschlagnetze geplant.
Ab Mitte Oktober sollen die massgebenden Arbeiten starten. Voraussichtlich können die Bauten im Januar 2025 abgeschlossen werden. «Die Sanierungsarbeiten werden wohl bis im Frühling 2025 dauern», sagt Müller.
«Ein besonderes Element ist die Notschlafstelle»
Christian Wandeler, Sicherheitsmanager und Leiter Gemeindeführungsstab, hat mit verschiedenen Blaulichtorganisationen ein Sicherheitskonzept erarbeitet.
«Ein besonderes Element ist die Notschlafstelle», sagt Wandeler. Der Betrieb der Notschlafstelle wäre extrem eingeschränkt, wenn diese nur reduziert über die Gibraltarstrasse geführt werden könnte.
Es gibt auch heikle Punkte, dass die Notschlafstelle in einem neuen Quartier sei. «Deshalb sind wir in engem Austausch mit umliegenden Schulen», sagt Wandeler.
Flexibilität der Betroffenen gefordert
Es mussten einschneidende Einschränkungen vorgenommen werden. Baumann dankt den direkt Betroffenen für ihre Flexibilität. «Die Stadt begleitet diese sehr eng und setzt auf regelmässige Information», erklärt Baumann weiter.
In den nächsten drei Monaten soll der Fels gesichert werden, damit die Nutzungseinschränkungen bald wieder gelockert werden können.
Fels kann jederzeit abstürzen
«Wir wissen nicht, wann der Felssturz eintreten wird», sagt Baumann. Die Lage rund um den instabilen Felsen beim Schlössli Schönegg sei aktuell stabil und habe sich seit der Orientierung der Anwohnenden am 12. September nicht verändert.
Die Stadt möchte so bald wie möglich mit den Sicherungsarbeiten starten. Für die Arbeiten wurden mehrere Konzepte erarbeitet, die für die Sicherheit aller Anwohnenden und Arbeitenden sorgen sollen.
«Wir waren in den letzten Wochen sehr beschäftigt und gefordert.»
Die Pressekonferenz beginnt. Marco Baumann, Direktor für Umwelt und Mobilität, erzählt: «Wir waren in den letzten Wochen sehr beschäftigt und gefordert.» Das Risiko sei sehr hoch und der Handlungsbedarf gross.
Alle angekündigten Sofortmassnahmen konnten bis am 19. September umgesetzt werden. Der potenzielle Gefahrenbereich betrifft weiterhin vier Gebäude, mehrere Arbeitsplätze, aber auch das Zufahrtsgleis der SBB zum Bahnhof Luzern.
Inhalt der Pressekonferenz
Der Direktor für Umwelt und Mobilität, der Bereichsleiter Siedlungsentwässerung und Naturgefahren, der Sicherheitsverantwortliche und Leiter Gemeindeführungsstab sowie ein Fachexperte für Felssicherung informieren am Donnerstagmorgen über die aktuelle Gefährdungslage im Gebiet Schlössli Schönegg.
Sie geben einen Überblick über die getroffenen Massnahmen, den Dialog mit der Bevölkerung und die geplante Sanierung.

Es drohen 5500 Kubikmeter Fels und Erde abzustürzen
Wegen eines drohenden Felssturzes hat die Stadt Luzern am 13. September sofortige Sicherungsmassnahmen in einem Quartier eingeleitet. 5500 Kubikmeter Fels und Erde drohen, ohne Vorwarnung den Hang hinunterzurutschen.
Vier Häuser liegen im direkten Gefahrenbereich. Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen einen Teil ihrer Häuser und Wohnungen bis auf Weiteres meiden.

Othmar und Elena leben nicht direkt in der Gefahrenzone. Sie machen sich eher Sorgen um eine geplante Stahlwand direkt vor ihrem Haus.
20min/Thomas Sennhauser