Hair & SkinKunden bleiben auf offenen Kosten und Operationsterminen sitzen
Neben den Angestellten sind auch die Kunden von dem Konkurs der Beauty-Klinik überrumpelt worden. Die grosse Frage: Werden sie ihr Geld jemals wiedersehen?
Hair & Skin: Darum gehts
Der Konkurs von Hair & Skin überraschte nicht nur die Mitarbeitenden und sogar den CEO – auch die Kunden trifft die Schliessung unangenehm.
Mehrere News-Scouts berichten von nicht abgeschlossenen Behandlungen, die sie aber bereits bezahlt haben. Ob sie ihr Geld zurückbekommen, ist unklar.
Hair-&-Skin-CEO Philip Lehmann bittet um Entschuldigung und rät den Kunden, sich an die Konkursverwalter zu wenden.
Bei den Kunden der in Konkurs gegangenen Schönheitsklinik Hair & Skin ist der Ärger gross. Die Kliniken sind spätestens seit Mittwoch geschlossen. Dabei sei noch am Dienstagmorgen die letzte Ratenzahlung rausgegangen, klagt ein Kunde, der anonym bleiben möchte. Es herrscht grosse Ungewissheit.
«Ich erwarte nicht, dass ich viel von meinem Geld wiedersehen werde», klagt der 25-Jährige. Er habe insgesamt acht Termine für eine Eigenblutbehandlung gebucht – der zweite sei auf diesen Freitag geplant gewesen.
Würdest du mehrere 1000 Franken für eine Beauty-Behandlung ausgeben?
«Das war eine Menge Geld»
Für ihn ist nun klar: «Als Kunde stehe ich jetzt an letzter Stelle bezüglich einer möglichen Rückzahlung.» Wie es mit seiner Behandlung weitergeht, weiss er nicht.
Von Hair & Skin sei er diesbezüglich nicht informiert worden. Und ob er es bei einem anderen Anbieter erneut versuchen wird, ist ihm auch noch unklar: «Das war schon eine grosse Menge Geld.»
Das kannst du jetzt noch tun
20 Minuten hat Jurist Bruno Pasquier von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften gefragt, was die Kundschaft jetzt tun kann. «Im vorliegenden Fall scheint das Problem darin zu bestehen, dass die Kunden für eine Leistung im Voraus bezahlt haben», sagt der auf Vertragsrecht spezialisierte Dozent.
Habe Hair & Skin gleichzeitig den Vertrag nicht eingehalten, bestehe grundsätzlich Anspruch auf Rückerstattung. Ihre Forderungen sollte die Kundschaft im Konkursverfahren anmelden. «Es ist jedoch wahrscheinlich, dass sie nur einen Teil der Forderung, die sogenannte Konkursdividende, erhalten werden.» Die Lage wäre anders, wenn der Betrieb trotz Konkurseröffnung weiterlaufe – das komme aber nur selten vor.
Schulden trotz Studio-Pleite?
Der 25-Jährige ist bei Weitem nicht der Einzige mit solchen Fragen. Ein weiterer News-Scout hatte ebenfalls eine PRP-Behandlung gebucht, die bislang erst zur Hälfte durchgeführt wurde. Kostenpunkt: 2000 Franken.
Bei ihm löst vor allem ein Aspekt Unsicherheit aus: Da er die Kosten in Raten bezahlt hat, lief das Ganze über ein Inkassounternehmen ab. Daher weiss er nicht, ob diese noch einen Anspruch auf die Zahlungen haben.
CEO bittet um Entschuldigung

Wollte den Konkurs bis zuletzt abwenden: CEO Philip Lehmann. (Foto: 06.10.2022)
Marc Dahinden/TamediaHair-&-Skin-CEO Philip Lehmann versteht den Ärger der Kunden. «Ich möchte mich in aller Form entschuldigen», sagt er gegenüber 20 Minuten. Diese am Dienstag so schnell wie möglich zu informieren, sei ihm ein grosses Anliegen gewesen. Er rät nun, dass diese sich direkt bei der Konkursverwaltung melden sollen.
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