Tiefere Zinsen pushen Goldpreis auf neuen Höchststand

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EdelmetallDer Goldpreis ist weiter auf Rekordjagd

Gold ist in unsicheren Zeiten beliebt. Das Edelmetall profitiert von den Zinssenkungen der Notenbanken.

Gold ist so teuer wie noch nie.
Ein Grund ist die hohe Verschuldung von Ländern wie den USA. Weder unter US-Präsident Joe Biden ...
... noch unter dem möglichen Nachfolger Donald Trump zeichne sich Besserung ab, sagt Matthias Geissbühler, Chefökonom von Raiffeisen.
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Gold ist so teuer wie noch nie.

IMAGO/NurPhoto

Gold auf Höchststand: Darum gehts

  • Der Preis für eine Feinunze Gold ist so hoch wie noch nie.

  • Der aktuell wohl stärkste Preistreiber ist die Aussicht auf sinkende Zinsen.

  • Diese machen es weniger attraktiv, in Alternativen zu investieren.

Die Rekordjagd am Goldmarkt setzt sich fort: Der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London stieg am 16. Dezember auf 2589.64 US-Dollar (rund 2188 Franken) und ist damit so hoch wie noch nie. Auch in Euro gerechnet, ist der Preis auf einem Höchststand.

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Gold profitiert von Leitzinssenkungen

Der Goldpreis hatte bereits in den vergangenen Wochen Höchststände erreicht, zum Beispiel Mitte August und Ende August. Der aktuell stärkste Preistreiber ist laut der Agentur DPA die Aussicht auf sinkende Zinsen. Die Europäische Zentralbank hat ihre Leitzinsen am 13. September gesenkt, die US-Notenbank Fed könnte am 18. September folgen, die Schweizerische Nationalbank am 26. September.

Auch Matthias Geissbühler, Anlagechef bei Raiffeisen, sagt auf Anfrage, dass der Goldpreis von den sinkenden Zinsen profitiere. «Sinken die Realzinsen, ist das für Gold meistens positiv», so Geissbühler. Da Gold keine Dividende abwerfe, sei es für das Edelmetall im Normalfall gut, wenn die Zinsen nicht zu hoch sind beziehungsweise sinken. So sei es für die Anlegerinnen und Anleger weniger attraktiv, in Alternativen zu investieren, etwa in Staatsanleihen mit fixer Verzinsung.

Da Gold keine Dividende abwirft, ist es für das Edelmetall im Normalfall gut, wenn die Zinsen sinken.

Da Gold keine Dividende abwirft, ist es für das Edelmetall im Normalfall gut, wenn die Zinsen sinken.

PantherMedia / Marko Beric

Je schwächer der Dollar, desto höher der Goldpreis

Gold hat alleine in der letzten Woche fast vier Prozent an Wert gewonnen. Mit der Aussicht auf sinkende Zinsen hat auch der US-Dollar zuletzt an Wert verloren, was dem Goldpreis zusätzlichen Auftrieb verleiht. Da Gold auf dem Weltmarkt in der Regel in Dollar gehandelt wird, macht eine Kursschwäche der amerikanischen Währung das Edelmetall in vielen Ländern günstiger, was die Nachfrage und damit den Preis stützt.

Zentralbank-Käufe und Krisen beflügeln den Kurs

Als weitere Gründe für einen steigenden Goldpreis gelten der Kauf durch Zentralbanken zur Aufstockung der nationalen Reserven und die Sorge einer weiteren Zuspitzung der geopolitischen Lage durch den Gaza-Krieg im Nahen Osten und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

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