NachhaltigkeitIm Kampf gegen den Klimawandel machen diese Entwicklungen Hoffnung
Das Jahr 2023 wird als eines der wärmsten in die Geschichte eingehen, doch trotz dieser düsteren Prognosen gibt es ermutigende Entwicklungen im Kampf gegen den Klimawandel: vom Rückgang der Abholzung im Amazonas bis zur Kriminalisierung von Umweltschäden in der EU.
Darum gehts
Bereits im Oktober zeichnete sich ab, dass das Jahr 2023 das wärmste seit Aufzeichnungsbeginn sein würde.
Der Klimawandel schreitet unaufhörlich voran und die Medien sind voller erschreckender Neuigkeiten.
Daneben gibt es jedoch auch viele Hoffnungsschimmer. Etwa die sinkende Abholzungsrate im Amazonas oder die Wiederentdeckung des verschollen geglaubten Attenborough-Langschnabeligels.
Seit dem 6. Dezember ist klar: 2023 wird das heisseste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1850. Das teilte der EU-Klimawandeldienst Copernicus mit. Bis einschliesslich November haben die globalen Durchschnittstemperaturen 1,46 Grad Celsius über dem vorindustriellen Referenzzeitraum gelegen, wie Copernicus weiter mitteilte. 2023 sei bislang 0,13 Grad wärmer als die ersten elf Monate des bisherigen Rekordhalters 2016.
Nachrichten wie diese tragen nicht dazu bei, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Aber allen Negativ-Schlagzeilen zum Trotz gibt es viele Menschen und Organisationen auf dieser Welt, die unermüdlich gegen eine weitere Klimaerwärmung kämpfen. Und dafür sorgen, dass es in puncto Ökologie, Nachhaltigkeit und Klima auch immer wieder Positives zu berichten gibt. Dies ist eine (unvollständige) Sammlung von guten Nachrichten im Jahr 2023. Möge sie inspirieren, ermutigen und dazu beitragen, die Hoffnung aufrechtzuerhalten.
Die Abholzung im Amazonas geht zurück
Während die Abholzung im brasilianischen Regenwald unter dem ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro stark zugenommen hatte, versprach der aktuelle Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, die Abholzung bis 2030 zu beenden. Daten der brasilianischen Weltraumbehörde Inpe zeigen nun, dass die Abholzungsrate auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren gesunken ist. Im Juli dieses Jahres wurden in Brasilien 500 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt – 66 Prozent weniger als im Juli letzten Jahres, berichtet die BBC.
Regenwald-Länder vereinbaren Zusammenarbeit
Die Heimatländer der drei grössten Regenwälder (Amazonas, Kongobecken, Südostasien) der Welt einigten sich, gemeinsam die Abholzung zu bekämpfen und die Artenvielfalt zu schützen. Die Umweltministerin der Republik Kongo, Arlette Soudan Nonault, wird wie folgt zitiert: «Wir haben erkannt, dass die Bündelung unserer Kräfte eine absolute Notwendigkeit ist.»
Portugal schafft Meilenstein in Energieversorgung
Vom 31. Oktober bis zum 6. November 2023, für ganze 149 Stunden, gelang es dem Land, mehr erneuerbare Energie zu produzieren als zu verbrauchen. Portugal will bis 2050 klimaneutral werden und ist bereits heute Spitzenreiter, was erneuerbare Energien angeht.
Nationaler Baumpflanztag in Kenia
Am 7. November 2023 kündigte die Regierung von Kenia die Einführung des «National Tree Growing Day» als Feiertag im Land an. An diesem Tag werden Menschen im ganzen Land dazu aufgerufen, Bäume zu pflanzen. Bis 2032 sollen in Kenia 15 Milliarden Bäume gepflanzt werden.
Der Langschnabeligel ist zurück
60 Jahre hatte kein Mensch den Attenborough-Langschnabeligel zu Gesicht bekommen. Die Säugetierart – welche nach dem Naturforscher Sir David Attenborough benannt ist – hat die Stacheln eines Igels, die Schnauze eines Ameisenbären und die Füsse eines Maulwurfs.
EU kriminalisiert Schädigung der Umwelt
Im November 2023 beschloss die Europäische Union als erste internationale Organisation, Umweltschäden härter zu bestrafen. Damit kommt sie der Forderung näher, Ökozid als Straftatbestand aufzunehmen. Die EU-Richtlinie zur Umweltkriminalität wird 2024 offiziell verabschiedet. Dann bleiben den Mitgliedstaaten zwei Jahre Zeit, sie in nationales Recht umzusetzen.
Klima-Report inkludiert erstmalig LGBTQ+-Personen
Ein neuer Bericht (National Climate Assessment) zeigt, dass Frauen und LGBTQ+-Personen besonders anfällig für den Klimawandel sind. Es ist das erste Mal, dass eine Klimabewertung einen Abschnitt enthält, welcher anerkennt, dass LGBTQ+-Personen anfälliger für die Klimakrise sind.
Flughafen verbietet Privatjets, um CO2-Ziele zu erreichen
Eindhoven, der zweitgrösste Flughafen der Niederlande, hat beschlossen, ab 2026 keine Privatjets, die mit herkömmlichem Treibstoff betrieben sind, landen zu lassen. Gründe dafür sollen ökologischer und lärmtechnischer Natur sein. Ein Privatjet stösst, im Vergleich zum Linienflug, pro Person rund 14-mal soviel CO2 aus.
Das Nachtzugnetz in Europa wird weiter ausgebaut
Nachtzüge als nachhaltiges Transportmittel boomen. In ganz Europa werden die Nachtzug-Strecken zur Zeit ausgebaut. Die SBB prüfen zur Zeit einen Direktzug nach London. Der neue Nachtzug der ÖBB soll ab 2025 in der Schweiz verkehren. Nun gilt es nur noch, diese Verbindungen preistechnisch so gestalten, dass sich das Zugfahren gegenüber dem Fliegen lohnt.
Stockholm verbietet Verbrenner in Innenstadt
Ein Tweet, der den Stolz nicht zu verbergen versucht, verkündete: «Stockholm führt 2025 die erste und grösste Zero-Emissions-Zone der Welt ein.» Auf einer Fläche von 20 Blocks in einem Teil der Stockholmer Innenstadt sollen Benzin- und Dieselmotoren verboten werden.
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