
Radarwarn-Apps sind verlockend, dürfen aber in der Schweiz nicht genutzt werden.
imago images/GeisserHohe BussenRadarwarner sind verboten: Gilt das auch für meine Radar-App?
Radarwarner sind in der Schweiz bekanntlich verboten. Aber gilt das auch für eine Radarwarn-App auf dem Smartphone – und was kostet es eigentlich, wenn man in der Whatsapp-Gruppe warnt?
Frage von Andrea ans Viva-Expertenteam
Ich weiss, dass Radarwarner verboten sind. Aber gilt das auch für eine App? Und wie hoch ist die Busse?
Antwort
Liebe Andrea
Grundsätzlich dürfen nur die Behörden selbst vor Tempokontrollen warnen, wenn sie möchten. Aber für uns als Autofahrende ist die Warnung per Lichthupe oder Handzeichen, über Radarscanner, Navi oder App auf dem Smartphone, online oder im Gruppenchat verboten. Erlaubt ist es nur, zum Beispiel die Familie oder enge Freunde direkt zu warnen. Aber sobald die Warnung an eine Gruppe geht, wird verzeigt. Die Grenze ist hier je nach Fall fliessend, spätestens gilt die Warnung ab spätestens 30 Personen als öffentlich gemacht.
Verboten ist nicht nur der Einsatz, sondern bereits das Mitführen.
Verboten ist nicht nur die Nutzung, sondern bereits der ungenutzt im Auto liegende Radarwarner und auch eine nicht genutzte Warn-App: Dann wird beschlagnahmt. Böse kann die Überraschung ausfallen, wenn der Zoll dich erwischt: Auch die Einfuhr von Radarwarnern ist verboten. Zur Beschlagnahme und Durchsuchung des Handys sind Verdachtsmoment und Beschluss nötig, in der Praxis ist dein Handy erst mal weg. Übrigens hilft auch der populäre Trick nicht, dass «nur» dein Beifahrer die Warn-App bedient: Auch das ist illegal.
Die Radarwarnung kostet dich schnell mal über 1000 Franken.
Du fragst, was das kostet. Viel! Das variiert von Fall zu Fall und Kanton zu Kanton, aber meistens sind es mit Gebühren gegen oder über 1000 Franken. Drei echte Fälle: Warn-App: 600 Franken Busse plus 500 Franken Gebühren. Kauf eines Radarwarners im Ausland per Post, am Zoll abgefangen: 500 plus 300 Franken. Warnen im Whatsapp-Gruppenchat: 800 bis 900 Franken noch vor Gebühren. Je nach Fallschwere wird es mehr. Kurz zusammengefasst: Lieber ohne, denn meist kostet illegale Radarwarnung sogar mehr als eine Tempobusse.
Verwendest du eine Radarwarn-App, bist in einer entsprechenden Whatsapp-Gruppe oder besitzt ein Warngerät?
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Der Newsdesk der Zürcher Kommunikationsagentur Viva mit den beiden langjährigen Mobilitätsexperten Timothy Pfannkuchen und Jürg A. Stettler erarbeitet unter anderem für den Schweizer Autogewerbeverband (AGVS), den Verkehrssicherheitsrat und weitere Kunden aus dem Mobilitätsbereich Beiträge wie Ratgeber und sorgt so für den nötigen Durchblick selbst bei kniffligen Themen.
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