Familie oder Karriere?: «Ich wusste, ich will Kinder – deswegen habe ich nicht studiert»

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Familie oder Karriere?«Ich wusste, ich will Kinder – deswegen habe ich nicht studiert»

Frauen, die studieren, wollen oft gar keine Karriere, heisst es in einer Studie – viele Leserinnen und Leser zeigen sich davon genervt.

Darum gehts

  • Eine neue Studie zeigt: Viele Frauen, die studieren, haben kaum Karriereambitionen. 

  • Sie orientieren sich lieber am traditionellen Rollenbild und wünschen sich einen erfolgreichen, etwas älteren Mann.

  • Das Ergebnis dieser Studie nervt viele Leserinnen und Leser. Sie sprechen von Undankbarkeit.

  • Andere finden die Entscheidung legitim. Hausarbeit sei auch ein Job, heisst es etwa.

Es gibt Frauen, die verfolgen ein Ziel – und zwar das nach ganz oben. Sie wollen die Karriereleiter emporsteigen und verzichten deshalb unter anderem auf die Familie. Die anderen setzen genau darauf: Sie wollen Kinder kriegen und eine Familie gründen – trotzdem entscheiden sie sich oft für ein Studium, wie eine Befragung von Soziologin Katja Rost und Ökonomin Margit Osterloh zeigt. Viele Studentinnen hätten gar keine Ambitionen, um im Job erfolgreich zu werden. Das passt so einigen Lesern und Leserinnen der 20-Minuten-Community nicht. Andere weisen darauf hin, dass auch die Hausarbeit Arbeit ist.

«Man sollte die Kosten des Studiums zurückzahlen müssen»

Eine Ansicht, die viele der Leserinnen und Leser teilen, ist die von gill1517. Er schreibt: «Alle, die nicht mindestens 80 Prozent arbeiten, sollten die Kosten des Studiums zurückzahlen müssen.» Etwas weiter geht Internetter1: «Ich bin dafür, dass Studierende pro Studienjahr ein Jahr länger arbeiten und einzahlen müssen. Es muss ja fair bleiben.»

Ticinolx sieht es eher pragmatisch: «Ich finde, derjenige, der weniger verdient, soll zu Hause bleiben. Alles andere macht keinen Sinn.» Realistx macht keinen Unterschied: «Ich finde es schade, wenn die Frau nicht arbeitet. Sie muss ja nicht Vollzeit arbeiten, aber zumindest so viel, dass man nicht komplett vom Fenster weg ist.» PS3 sieht darin allerdings ein Problem: «Klar sollten Frauen, auch wenn sie Mütter werden, im Beruf bleiben. Aber Teilzeitstellen zu finden ist gar nicht so einfach. Es gibt viel zu wenige.» Ausserdem solle man nicht vergessen, dass Mütter zu Hause so oder so arbeiten würden – das sei zu wenig anerkannt.

Ist dir Karriere oder Familie wichtiger?

«Mit einem 100-Prozent-Job sollte man eine Familie ernähren können»

Es gibt aber auch Leserinnen, die es anders sehen. So schreibt moni2: «Solange Kinderkrippen in der Schweiz so teuer sind, verstehe ich jede Frau, die lieber zu Hause bleibt, als den Lohn an eine Krippe abzugeben.» illy46 findet: «Es sollte so sein, dass man mit einer 100-Prozent-Stelle eine Familie ernähren kann.»

Im Gegensatz zu den für die Studie Befragten, hat Leserin enzian25 nie studiert. Ihre Zukunftsvorstellung war von Anfang an klar: «Da ich wusste, dass ich Kinder möchte, habe ich mich von Anfang an für eine Lehre entschieden. Mir kam es nie in den Sinn zu studieren, da ich schon damals wusste, dass Kind und Karriere nicht zusammen passen.»

Ähnlich geht es Gartenzwergin: «Ich bin Hausfrau. Das heisst: Um 5.30 aufstehen, für Mann und zwei Kinder Frühstück machen, sowie Znüni und das Mittagessen zum Mitnehmen vorbereiten. Haushalt, Wäsche, Finanzen im Griff haben. Freizeit und Familientermine organisieren, sich um die Grossmutter kümmern, die Hilfe braucht. Grosseinkauf erledigen, putzen. Und dann wird behauptet, dass das keine Arbeit ist …»

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