Illegaler Hundehandel5000 Franken Busse: Frau verkaufte illegale Zwergspitz-Welpen
Eine Frau aus Niederwangen BE hat Handel mit Zwergspitz-Welpen betrieben. Zudem hat sie kranke Katzen gezüchtet. Dafür wurde sie nun verurteilt.
Darum gehts
Eine 51-jährige Bulgarin aus Niederwangen BE hat sich der mehrfachen Widerhandlung gegen das Tierschutzgesetz schuldig gemacht.
In Bulgarien erwarb sie zehn Hundewelpen und veräusserte sie in der Schweiz für ein Vielfaches.
Auch ihre Katzen hielt sie nicht vorschriftsgemäss und züchtete die Tiere trotz deren Krankheit weiter.
Die Beschuldigte muss nun 5630 Franken bezahlen.
Eine 51-jährige Frau aus Bulgarien führte 2020 zehn Zwergspitz-Welpen von ihrem Heimatland in die Schweiz ein. Weder für den internationalen Tiertransport noch den darauffolgenden Handel mit den Welpen verfügte die Beschuldigte über eine Bewilligung.
Mit Hundewelpen aus Bulgarien gehandelt
Wie aus dem Strafbefehl hervorgeht, der 20 Minuten vorliegt, verkaufte die in Niederwangen BE wohnhafte Frau die Hundewelpen in der Schweiz für das Vielfache des Preises, den sie in Bulgarien für die Tiere bezahlt hatte. So hatte sie etwa die Hündin Susi für 200 Euro erworben und hierzulande für 1000 Franken weiterverkauft. Für Hund Chico verlangte die Beschuldigte 3000 Franken, nachdem sie ihn in Bulgarien für 150 Euro gekauft und verbotenerweise ohne Begleitung durch seine Mutter eingeführt hatte.
Über die Problematik der Zwergspitz-Zucht hat 20 Minuten bereits 2023 berichtet. Sieh dir hier die Reportage an:
Dominique kritisiert den Hype um Insta-Hündli – und sagt: «Ich bekam deswegen schon Morddrohungen von Züchtern.» Im «Reporter!n»-Video siehst du, wie der illegale Welpenhandel funktioniert. (Video: N. Knüsel/H. Müller)
N. Knüsel/H.MüllerNicht um übergewichtige Hündin gekümmert
Nebst dem Handeln mit Zwergspitz-Welpen kümmerte sich die Beschuldigte nicht um ihre übergewichtige Hündin Emma. Nach einer Kontrolle ordnete das Berner Amt für Veterinärwesen (Avet) an, dass die Beschuldigte die Hündin einer Tierärztin oder einem Tierarzt vorstellen müsse, um das Gewicht zu erheben und einen Futterplan zu erstellen.
Um diese Anweisung scherte sich die Bulgarin offenbar nicht: Bei einer darauffolgenden Kontrolle konnte das Avet bei Emma keine Gewichtsreduktion feststellen. Die 51-Jährige konnte weder das Gewicht der Hündin nennen noch einen tierärztlich erstellten Futterplan vorweisen.
Katzen trotz Krankheit weitergezüchtet
Auch ihre vier Katzen, darunter ein Junges, umsorgte sie nicht richtig. Die Katzentoiletten waren mehrere Tage nicht gereinigt worden und stark verschmutzt.
Weil einige der Katzen an einer chronischen Augenkrankheit litten, hatte das Avet zuvor eine Verfügung erlassen, dass die betroffenen Tiere kastriert werden müssen. Ungeachtet dessen hatte die Beschuldigte ihre Katzenzucht fortgesetzt und zwei Kätzinnen decken lassen. Zudem hatte die Tierhalterin bezüglich der Augenkrankheit keine Fachperson aufgesucht.

Obwohl einige ihrer Katzen an einer chronischen Augenkrankheit litten, suchte die Beschuldigte deswegen keine Tierärztin oder keinen Tierarzt auf. (Symbolbild)
imago stock&peopleBeschuldigte muss 5630 Franken bezahlen
Die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland hat die 51-Jährige nun unter anderem wegen illegaler Welpenimporte und Tierquälerei zu einer Geldstrafe von 1320 Franken verurteilt. Diese wurde bedingt ausgesprochen, bei einer Probezeit von drei Jahren. Teuer kommt es für die Frau dennoch: Sie muss eine Busse von 4800 Franken, dazu eine Verbindungsbusse von 330 Franken sowie die Verfahrenskosten in der Höhe von 500 Franken bezahlen.
«Rassewelpen unter katastrophalen Bedingungen produziert»
Im Kanton Bern würden jährlich rund 150 Fälle von Tieren behandelt, bei denen die Einfuhrbedingungen nicht erfüllt seien, schreibt das Avet auf Anfrage von 20 Minuten. Insgesamt ist aber von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Am häufigsten betroffen sind Hunde. Oft würden sich Personen nicht über die Einfuhrbestimmungen informieren. «Ein weiterer Grund sind illegale Einfuhren mit dem Ziel, die Hunde zu verkaufen.»
Illegaler Welpenhandel sei die «klassische Form» des Hundehandels, erklärt der Schweizer Tierschutz STS gegenüber 20 Minuten. «Rassehundewelpen werden im Ausland unter katastrophalen Bedingungen produziert, mit dem einzigen Ziel, die Welpen gewinnbringend zu verkaufen.» Diese sogenannten Vermehrungsstationen befinden sich meist in Osteuropa.
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