
Flugreisen im Privatjet mit dem geliebten Vierbeiner: Ein neues Angebot eines britischen Unternehmens. Aber auch auf Linienflügen gibt es einiges zu beachten.
Instagram/k9jets_Jet und LinienflugFlugreisen mit Haustieren nehmen zu – auch in der Schweiz?
Neu gibts Flüge im Privatjet auch für Haustiere. Ob das auch hierzulande ein Thema ist und was es bei einer Flugreise mit Haustier alles zu beachten gibt.
Wer schon einmal mit seinem Vierbeiner eine Flugreise unternehmen wollte, weiss: Die Regeln, um Hunde oder Katzen in der Kabine oder im Frachtbereich zu transportieren, variieren je nach Airline sowie Zieldestination und oft musst du vorher viel Papierkram erledigen.
Genau hier setzt das britische Privatjet-Charterunternehmen K9 Jets mit einem neuen Geschäftsmodell an und ermöglicht es Hunden, unkompliziert und frei in der Kabine mitzureisen.
Zu diesem Zweck hat das Unternehmen diesen Frühling erstmals Flüge lanciert, bei welchen Hunde gemeinsam mit ihren Herrchen und Frauchen die Reise als tierische Passagiere geniessen können – ohne in einer Transportbox oder im Frachtraum ausharren zu müssen. Auch Katzen sind willkommen, diese müssen jedoch während des Fluges in einer Box bleiben.
Bist du schon einmal mit einem Haustier verreist?
Dass das Angebot auf grossen Anklang stösst, zeigen die Kapazitäten auf der Website von K9 Jets. Von den angebotenen Verbindungen sind bis Ende Jahr die meisten der neun Plätze pro Flug bereits ausverkauft und das Unternehmen konnte sein Streckennetz sogar erweitern.
Eine in der Fachzeitschrift «Animals» im August veröffentlichte Studie besagt, dass Flugreisen mit Haustieren in den letzten zehn Jahren zugenommen haben. Gemäss Schätzungen reisen allein in den USA jedes Jahr zwei Millionen Haustiere auf kommerziellen Flügen mit.
Aktuell fliegt K9 Jets die Destinationen Dubai, Frankfurt, Lissabon, London, Los Angeles, New Jersey und Paris an. Pro Passagier dürfen bis zu zwei Tiere mitreisen. Kostenpunkt für einen interkontinentalen Flug: ab 9000 Franken pro Sitzplatz und Strecke. Dabei haben die Tierhalterinnen und -halter die Wahl, ob es sich ihre Hunde ohne Aufpreis am Boden gemütlich machen wollen oder ob sie zusätzlich einen kostenpflichtigen Sitzplatz buchen.
Brandneu ist das Konzept jedoch nicht: Die maltesische Privatgesellschaft Vista Jet hat beispielsweise ein Programm namens Vista Pet, wo die Haustiere auf den Flügen Fleisch, Spielzeug und eine Matte zum Schlafen erhalten.
Auch Schweizer fliegen oft mit ihren Vierbeinern
Wäre ein solches Geschäftsmodell auch hierzulande denkbar? Auch bei der Swiss gebe es eine zunehmende Nachfrage nach kommerziellen Flügen mit Haustieren, so Mediensprecherin Silvia Exer-Kuhn. «Im Jahr 2022 sind insgesamt 18’500 Passagiere ab Zürich und Genf mit Tieren gereist. Davon wurden 16'600 Tiere in der Passagierkabine transportiert und 1900 im Frachtraum.»
Bei Edelweiss hingegen sei die Nachfrage konstant, wie Mediensprecher Andreas Meier sagt. «Von Januar bis September 2023 haben wir circa 4500 Tiere (inklusive Assistenzhunde) in der Kabine und circa 900 im Frachtraum transportiert. Dabei waren drei Viertel Hunde und ein Viertel Katzen», führt er aus.
«Es werden deutlich mehr Tiere auf der Kurzstrecke mitgenommen als auf der Langstrecke», sagt Meier. Ähnlich tönt es bei der Swiss. Dort seien Destinationen wie Portugal, Spanien, Frankreich und Griechenland besonders gefragt. Auf die Frage, ob die Swiss und Edelweiss über die Einführung eines ähnlichen Angebots wie K9 Jets nachdenken, verneinen beide Fluggesellschaften – sie halten am bestehenden Konzept fest.
Mit Tieren fliegen – das gilt es zu beachten
Wie bereitest du dich und dein Haustier auf eine Flugreise vor? Hier weiss Marianne Furler, Verhaltenstierärztin, Rat. «Das Wichtigste ist eine gute Angewöhnung an die Transportbox. Das Tier soll freiwillig in die Box gehen und sich darin auch sicher und entspannt fühlen, wenn diese geschlossen und bewegt wird.»

Auf Reisen ist es besonders wichtig, dass sich die Tiere in ihrer Transportbox wohlfühlen.
imago images/BihlmayerfotografieAndreas Meier ergänzt, es könne helfen, dem Tier eine Schmusedecke oder das Lieblingsspielzeug in die Box zu legen, um es mit dem vertrauten Geruch zu beruhigen. Wer sich unsicher fühle, solle sich zudem vorgängig mit der Tierärztin oder dem Tierarzt bezüglich ruhigstellender Medikamente oder geeigneter Nahrung absprechen.
Dazu kommt die administrative Vorbereitung, wie die Swiss-Sprecherin erklärt: «Wir empfehlen, frühzeitig zu buchen und sich ausführlich zu informieren. Je nach Zielort gelten unterschiedliche gesetzliche Bestimmungen und es müssen entsprechende Dokumente sowie Gesundheits- und Impfbescheinigungen vorgelegt werden.»
Was sind deine Tipps, wenn du mit deinen Haustieren reist? Hast du spezifische Tipps für eine Flugreise?