Impfgeschädigte fühlen sich vom Bund im Stich gelassen

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NebenwirkungenImpfgeschädigte fühlen sich vom Bund im Stich gelassen

Der Sportpädagoge Mirko Schmidt hat für Impfgeschädigte den Verein «Post-Vakzin-Syndrom Schweiz» gegründet. Der Zusammenhang zwischen Impfung und Symptomen ist jedoch oft ungeklärt.

Mehr als ein Jahr nach seiner zweiten Impfung ist Mirko Schmidt noch immer zu 100 Prozent krankgeschrieben. Inzwischen hat er für Impfgeschädigte den Verein «Post-Vakzin-Syndrom Schweiz» gegründet.
Gemäss Swissmedic halten die allermeisten Impfnebenwirkungen jedoch nur kurz an. 
Eine sichere Korrelation zwischen der Impfung und den Symptomen gebe es nur in einem Prozent der Fälle. 
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Mehr als ein Jahr nach seiner zweiten Impfung ist Mirko Schmidt noch immer zu 100 Prozent krankgeschrieben. Inzwischen hat er für Impfgeschädigte den Verein «Post-Vakzin-Syndrom Schweiz» gegründet.

SRF

Darum gehts

  • Mirko Schmidt hat eine Hirnhaut- und Herzmuskelentzündungen erlitten. Auslöser dafür soll seine zweite Moderna-Impfung gewesen sein. 

  • Mehr als ein Jahr nach der Impfung ist er noch immer krankgeschrieben. 

  • Swissmedic sieht die Korrelation zwischen der Impfung und negativen Nebenwirkungen jedoch nur in sehr wenigen Fällen als «sicher» gegeben. 

Mehrere Personen, die durch die Covid-Impfung schwere Nebenwirkungen erlitten haben sollen, haben sich zu dem Verein «Post-Vakzin-Syndrom Schweiz» zusammengeschlossen. Gründer des Vereins ist der Sportpädagogik-Professor Mirko Schmidt. Wie «SRF» berichtet hat dieser nach seiner zweiten Moderna-Impfung im Sommer letzten Jahres schwerste Nebenwirkungen entwickelt und musste nach Anfällen gar zwei Mal notfallmässig ins Spital.

Schmidt ist auch ein Jahr später noch krankgeschrieben

Nach zahlreichen Arztbesuchen lautete die Diagnose: schwere Impfreaktion nach Covid-Impfung mit Hirnhaut- und Herzmuskelentzündung. Noch heute ist er zu 100 Prozent krankgeschrieben, auf der Website seiner Universität heisst es, er sei «auf unbestimmte Zeit abwesend». 

In der «Rundschau» kritisiert Schmidt: «Schwerwiegende Nebenwirkungen waren in der wissenschaftlichen Literatur belegt, aber das ist nie kommuniziert worden, nicht von offiziellen Behörden, nicht von den Medien». Der Leiter Arzneimittelsicherheit von Swissmedic, Christoph Küng, widerspricht jedoch: «Wenn man zum Beispiel die Herzmuskelentzündungen anschaut, war die Schweiz für den Impfstoff von Moderna eines der ersten Länder weltweit, das informiert hat.»

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Schmidt und weitere Betroffene fühlen sich mit ihrer Erkrankung im Stich gelassen. Schmidt fordert, dass Betroffene mehr Unterstützung erhalten: «Ämter, Behörden, Krankenkassen, Ärzte – von mir aus gesehen sind alle in der Pflicht, wenn wir ein Land sein wollen, das solidarisch zueinander schaut.»

Sichere Korrelation gibt es nur in einem Prozent der Fälle 

Bei Swissmedic sind bislang rund 6000 Berichte über unerwünschte Impferscheinungen eingegangen. Gemäss Küng sind die Symptome jedoch in den allermeisten Fällen vorübergehend. Zudem sei nicht klar, in welchen Fällen tatsächlich die Impfung für die Symptome verantwortlich ist. «Sicher» sei die Korrelation nur bei einem Prozent der Fälle, bei 22 Prozent sei sie «wahrscheinlich» und bei 72 Prozent der Symptome sei eine Korrelation zur Covid-Impfung «möglich». Und von den 230 Gesuchen auf Entschädigung, die Betroffene von Impfnebenwirkungen bisher eingereicht haben, wurde noch keines vom BAG gutgeheissen.

Erst Mitte November hatten sechs mutmasslich Impfgeschädigte eine Klage gegen Swissmedic eingereicht. Dass sie mit ihrer Klage Erfolg haben werden, ist jedoch unwahrscheinlich. 

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