Ehlers-Danlos-SyndromMegans Kopf löste sich vom Körper: «Bin eine menschliche Statue»
Megan King überlebte eine sogenannte innere Enthauptung nur knapp. Nach 37 Operationen erzählt sie, wie sie sich zurück ins Leben kämpft.
Darum gehts
Megan King aus Illinois überlebte eine «innere Enthauptung» nach einem Sportunfall.
Die Verletzung führte zu 37 Operationen und einer vollständigen Versteifung der Wirbelsäule.
Trotz ihrer Einschränkungen hat Megan Freude am Leben und passt sich ihrem neuen Körper an.
Megan King aus dem US-Staat Illinois hat eine sogenannte «innere Enthauptung» überlebt, nachdem Ärzte ihren Kopf wieder «angenäht» haben. Eine atlanto-axiale Subluxation – so der medizinisch korrekte Name – liegt vor, wenn durch einen plötzlichen Aufprall auf den Kopf die Bänder und Muskeln reissen, die den Schädel auf dem oberen Wirbel der Wirbelsäule in Position halten. Eine solche Verletzung kommt häufig einem Todesurteil gleich – doch Megan kann jetzt nach zwei Jahrzehnten voller Schmerzen und Dutzenden Operationen ihre aussergewöhnliche Geschichte erzählen.
«Es war ein Horrorszenario. Ich wachte auf und konnte meinen Kopf überhaupt nicht bewegen.»
2005 sprang die damals 16-Jährige im Sportunterricht nach einem Ball und stürzte. Sie verstauchte sich den Knöchel, meinte zunächst, der Sturz sei glimpflich verlaufen. So war das aber nicht: Megan erlitt einen Muskelriss an beiden Schulterblättern und eine Wirbelsäulenverletzung. Anstatt sich mit der Zeit zu erholen, verfiel ihr Körper zusehends. Im Laufe der Jahre unterzog sie sich allein an ihren Schultern und Schulterblättern 22 Operationen. Es half alles nichts – die Ärzte waren ratlos.
Arzt musste Megan Kings Kopf mit beiden Händen festhalten
Es dauerte zehn Jahre, bis bei Megan das hypermobile Ehlers-Danlos-Syndrom diagnostiziert wurde, eine genetische Erkrankung, die die Bildung von Kollagen verhindert und zu Gelenkinstabilität führt. 2016 kugelte sich Megans Hals aus, sie erhielt eine Halo-Orthese, ein Fixateur bestehend aus einem Ring, der am Kopf befestigt und mit Stangen an einer Brustweste verbunden ist.

«Meine Wirbelsäule bewegt sich überhaupt nicht», sagt Megan King. Dennoch sei sie immer wieder überrascht, was ihr Körper noch alles erreichen kann.
InstagramAls das Gerät einige Zeit später entfernt werden sollte, löste sich der Schädel der Patientin beinahe von der Wirbelsäule. Die heute 35-jährige Megan erinnert sie gegenüber «Daily Mail»: «Mein Neurochirurg musste meinen Schädel mit seinen Händen festhalten. Ich konnte nicht stehen. Meine rechte Seite zitterte unkontrolliert.» In einer Notoperation befestigten die Ärzte den Schädel wieder an Megans Wirbelsäule. «Es war ein Horrorszenario. Ich wachte auf und konnte meinen Kopf überhaupt nicht bewegen», sagte sie.
Was beeindruckt dich am meisten an Megans Geschichte?
Heute hat Megan 37 Operationen hinter sich und ist vom Schädel bis zum Becken versteift. Sie kann ihren Kopf weder nach oben noch nach unten, links oder rechts bewegen. Freude am Leben hat sie trotzdem. «Ich bin eine menschliche Statue. Meine Wirbelsäule bewegt sich überhaupt nicht. Ich lerne aber immer noch, was mein neuer Körper leisten kann. Es ist nicht einfach, aber ich passe mich an. Und ich bin immer wieder überrascht, was ich noch alles erreichen kann.»
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