IT-FachkräfteFinanzkontrolleure wollen, dass Bund mehr auf Social Media macht
Die eidgenössische Finanzkontrolle hat untersucht, warum der Bund ein Viertel seiner ausgeschriebenen IT-Stellen nicht besetzen kann. Die brisante Forderung: Der Bund bewerbe sich zu wenig in den sozialen Medien.
Darum gehts
Die Finanzkontrolleure bemängeln die geringe Social-Media-Nutzung des Bundes zur IT-Rekrutierung.
Ein Viertel der IT-Stellen bleibe unbesetzt, was zu teuren externen Lösungen führe.
Empfohlen wird eine stärkere Social-Media-Präsenz, um die IT-Stellen attraktiver zu machen.
Das Bundespersonalamt ist skeptisch und betont andere wichtige Rekrutierungsfaktoren.
Knapp 43’000 Menschen arbeiteten im Jahr 2023 für den Bund. 3500 von ihnen als IT-Fachkräfte, so die Eidgenössische Finanzkontrolle in der Einleitung zu ihrer «Prüfung des Fachkräftemangels im Informatikbereich» des Bundes. «Aufgrund des Fachkräftemangels konnten 2023 die rund 600 offenen IT-Stellen aber nur mit Mühe besetzt werden» – ein Viertel der ausgeschriebenen Stellen konnte gar nicht besetzt werden, so die Prüferinnen und Prüfer.
Wer nun glaubt, eine nicht besetzte Stelle spare sauer verdientes Steuergeld, der wird von den Finanzkontrolleuren gleich eines Besseren belehrt. Denn die Arbeit werde in diesem Fall oft einfach an – teure – externe Firmen vergeben. Das birgt zusätzliche Risiken für die ohnehin selten reibungslos laufenden IT-Projekte des Bundes.
Kontrolleure fordern «zielgruppenorientierte Massnahmen» auf Social Media
Ein Problem orten die Prüferinnen und Prüfer in der Marke des Bundes als Arbeitgeber für Informatikerinnen und Informatiker. Denn während die Bundesverwaltung insgesamt einen guten Ruf als Arbeitgeberin habe, gelte dies nicht für die IT-Abteilungen, die in den einzelnen Departementen und Ämtern angesiedelt sind.
Die Eidgenössische Finanzkontrolle empfiehlt darum, «die Präsenz der Bundesverwaltung in den sozialen Medien zu stärken und die Attraktivität ihrer IT-Stellen besser zu kommunizieren».
Bundespersonalamt hat «kei Luscht» auf mehr Social-Media-Werbung
In einer Stellungnahme, die der Untersuchung beigelegt ist, scheint das eidgenössische Personalamt etwas irritiert über die Empfehlung der Finanzkontrolleure. Die Untersuchung fokussiere sich recht einseitig auf die Werbeaktivitäten in den sozialen Medien, dadurch «bleiben weitere Aspekte, die ebenfalls einen grossen Einfluss auf eine erfolgreiche Rekrutierung haben, weitgehend unerwähnt», so das Bundes-HR. Man sei bei den beliebtesten IT-Arbeitgebern der Schweiz unter den Top fünf und bei den Studienabgängern aus der Informatik immerhin auf Platz siebzehn.
Sollte der Bund mehr in Social-Media-Werbung investieren, um IT-Fachkräfte zu gewinnen?
Dass der Bund aber «etwas» unternehmen muss, um junge Talente auch in der IT anzuziehen, scheint unausweichlich, denn die Pensionierungswelle in der Verwaltung wird gemäss dem Bericht im Jahr 2030 ihren Höhepunkt erreichen.
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