Amanda Knox kämpft in Italien für einen Freispruch

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ItalienAmanda Knox kämpft erneut um einen Freispruch

Mehr als 15 Jahre nach dem Mord an einer britischen Austauschstudentin in Italien hat ein neuer Prozess um die damals hauptverdächtige Amerikanerin Amanda Knox begonnen.

Amanda Knox galt als Hauptverdächtige im Mordfall Meredith Kercher. Die Medien gaben ihr den Übernamen «Engel mit den Eisaugen».
2015 wurde sie freigesprochen.
Die heute 37-Jährige kämpft nun erneut um einen Freispruch.
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Amanda Knox galt als Hauptverdächtige im Mordfall Meredith Kercher. Die Medien gaben ihr den Übernamen «Engel mit den Eisaugen».

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Darum gehts

  • 2007 wurde in Italien eine britische Austauschstudentin ermordet. Amanda Knox war die Hauptverdächtige.

  • Sie wurde erst zu 26 Jahren Haft verurteilt, dann aber von Italiens oberstem Gericht freigesprochen.

  • Knox wurde zudem auch wegen Verleumdung verurteilt. Nun will sie auch dieses Urteil ankämpfen.

Als «Engel mit den Eisaugen» war die Amerikanerin ab 2007 weltweit in den Schlagzeilen. Knox war vorgeworfen worden, mit ihrem damaligen Freund ihre britische Mitbewohnerin Meredith Kercher in Italien ermordet zu haben. Zunächst wurde sie zu 26 Jahren und in zweiter Instanz zu 28,5 Jahren Haft verurteilt. Letztlich hob Italiens oberstes Gericht die Verurteilung aber 2015 auf.

Ein anderer Mann, dessen DNA und Fussspuren am Tatort gefunden wurden, wurde in dem Fall verurteilt. Seit 2021 befindet auch er sich wieder auf freiem Fuss. Wer die Britin ermordet hat, ist bis heute nicht vollständig geklärt.

Ihre Rechte von italienischer Polizei verletzt

Während eines Polizeiverhörs rund um den Mordfall damals hatte Knox einen Barbesitzer fälschlicherweise bezichtigt, den Mord begangen zu haben, obwohl sie von seiner Unschuld wusste. Knox begründet diese Falschaussage damit, nach dem Fund der Leiche unter Schock gestanden zu haben und von der italienischen Polizei geschlagen worden zu sein.

Tatsächlich hat nun der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg das Urteil ebenfalls gekippt. Der Gerichtshof begründet die Entscheidung damit, dass die Rechte der Hauptverdächtigen während der langen Verhöre ohne Anwalt und ohne Dolmetscher verletzt wurden. Jetzt muss das Berufungsgericht der mittelitalienischen Stadt Perugia den Fall neu evaluieren.

Heute ist sie Mutter

Die heute 37-jährige Amerikanerin hat mittlerweile zwei Kinder und widmet sich seit ihrer Rückkehr in die USA als Aktivistin und Podcasterin Themen wie Strafrechtsreformen und erzwungenen Geständnissen.

Bei der neuen Verhandlung in Perugia hofft sie natürlich auf einen Freispruch von der Verleumdungsanklage. Sie blieb der Eröffnung des Prozesses in Italien jedoch fern.

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Beratungsstellen für gewaltausübende Personen

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