Italien: Bub alarmiert Polizei mit Pizzabestellung

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ItalienErst als der Bub Pizza bestellte, verstand die Polizei seine Lage

Ein Bub aus der Provinz Latina versuchte bereits einmal vergeblich, die Polizei zu alarmieren, als sein Vater gewalttätig wurde. Ein Beamter reagierte, als das Kind ein Codewort nutzte.

Ein Carabiniere schickte eine Patrouille los, nachdem ein Bub (10) Pizza bestellt hatte. (Symbolbild)
«Ich möchte Pizza bestellen» ist ein verbreitetes Codewort, wenn jemand von einer Gewalttat betroffen ist.
In der Wohnung waren die Frau und die Kinder Opfer von häuslicher Gewalt durch den Vater geworden.
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Ein Carabiniere schickte eine Patrouille los, nachdem ein Bub (10) Pizza bestellt hatte. (Symbolbild)

imago/Seeliger

Darum gehts

  • Ein Bub aus der Provinz Latina nutzte ein Codewort, um Hilfe zu rufen.

  • Er sagte am Telefon: «Ich möchte Pizza bestellen», um die Polizei zu alarmieren.

  • Die Beamten hörten Schreie im Hintergrund und schickten sofort Hilfe

  • Der Vater wurde per Eilantrag aus der Wohnung gewiesen.

Ein zehnjähriger Bub versuchte bereits früher, die Polizei auf das gewaltsame Verhalten seines Vaters aufmerksam zu machen. Dabei wählte er den Notruf 112 und schwieg einfach, in der Hoffnung, die Beamten verstünden die Lage. Erst sein zweiter Anruf war erfolgreich. Dabei sagte er den Satz: «Ich möchte Pizza bestellen.»

Der diensthabende Polizist fragte das Kind, ob es in Gefahr sei oder ob ihm jemand weh tue. Der Zehnjährige schwieg. Im Hintergrund waren laut «Il Messaggero» Schreie und Geräusche eines Handgemenges zu hören.

Patrouille greift ein

Das reichte aus: Der Carabiniere ortete das Telefon und schickte sofort eine Patrouille an die geortete Adresse. Nur wenige Minuten später trafen die Einsatzkräfte in dem kleinen Ort in der italienischen Provinz Latina ein – und fanden den Vater vor, der gerade seine Frau und Kinder schlug.

Der Angreifer wurde gestoppt und mit einem Eilentscheid aus der Wohnung gewiesen. Der Polizeipräsident Fausto Vinci und der Provinzkommandant der Carabinieri, Christian Angelillo, lobten die Reaktionsfähigkeit des Kindes und des Notrufmitarbeiters.

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Beratungsstellen für gewaltausübende Personen

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