Gesundheitsminister in SorgeJens Spahn warnt vor Kollaps des deutschen Gesundheitssystems
Das Gesundheitssystem könnte im April an die Belastungsgrenze kommen, warnt der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Die Zahlen würden momentan zu schnell steigen.
Darum gehts
Jens Spahn (CDU) warnt vor einem Kollaps des deutschen Gesundheitssystems.
Besonders besorgt ist er über den raschen Anstieg der Fallzahlen und die neuen Virusvarianten.
Auch der Präsident des Robert-Koch-Instituts ist alarmiert.
Deutschlands Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat davor gewarnt, dass das deutsche Gesundheitssystem bei weiter steigenden Corona-Infektionszahlen bald überlastet sein könnte. «Momentan steigen die Zahlen zu schnell und die Virusvarianten machen die Lage besonders gefährlich», sagte er am Freitag in Berlin. «Wenn das ungebremst weitergeht, laufen wir Gefahr, dass unser Gesundheitssystem im Laufe des Aprils an seine Belastungsgrenze kommt.»
Bund zieht Notbremse
Auch der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, malte ein düsteres Bild. Es gebe «deutliche Signale», dass die nun begonnene dritte Corona-Welle «noch schlimmer werden kann als die ersten beiden Wellen», sagte er auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Spahn. Das Land müsse sich darauf einstellen, dass die Zahl der Infizierten stark steige, dass Kliniken überlastet werden und «viele Menschen auch sterben».
«Wenn wir nicht sofort massiv gegensteuern, werden die Folgen gravierend sein», betonte Spahn. Er forderte die Bevölkerung auf, Kontakte zu reduzieren und die Regeln zur Pandemie-Eindämmung einzuhalten.
Merkel sagt Sorry
Spahn appellierte an die Bundesländer, die vereinbarte Notbremse zur Rücknahme von Öffnungen «konsequent umzusetzen». Die Bürgerinnen und Bürger sollten sich zudem «idealerweise nur draussen» treffen. Sowohl Spahn als auch Wieler baten zudem, die Möglichkeit zur Impfung zu nutzen.
Nachdem Deutschland am Dienstag die Verlängerung des Lockdowns bis Ostern beschlossen hatte, hagelte es aus den Bundesländern scharfe Kritik. Das habe zusätzliche Verunsicherung ausgelöst, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. «Das bedauere ich zutiefst, und dafür bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung.»