MillionenschadenJungunternehmer verkauften der Armee mutmasslich gefälschte Masken
700’000 nutzlose Atemschutzmasken hat die Schweizer Armee von Zürcher Jungunternehmern gekauft – und dafür Millionen investiert.
Darum gehts
Die Firma Emix Trading hat der Schweizer Armee mutmasslich gefälschte Masken verkauft.
Die rund 700’000 FFP2-Masken einer angeblich ägyptischen Firma waren zudem teilweise von Schimmelpilz befallen.
Ein Grossteil wurde inzwischen zerstört – der Schaden geht in die Millionen.
Zwei Zürcher Jung-SVPler sorgten im Sommer erstmals für Schlagzeilen, nachdem sie mit ihrer Firma Emix Trading und dem Verkauf von Schutzmasken zu Multimillionären geworden waren. Auch an die Schweizer Armee hat die Firma der Jungunternehmer Masken geliefert. 700’000 davon waren allerdings mutmasslich gefälscht, wie der «Tages-Anzeiger» (Bezahlartikel) nun berichtet.
Sie sollen aus der Produktion der ägyptischen Firma «Chemi Pharma Medical» stammen – so steht es zumindest auf den Masken-Boxen. Die Firma in Ägyptens Hauptstadt Kairo gibt es tatsächlich, allerdings wurden dort nie FFP2-Masken produziert, wie der Inhaber laut Bericht bestätigte. Er erzählte demnach weiter, dass er bereits im April darauf aufmerksam gemacht worden sei, dass der Name seiner Firma missbraucht werde, um Masken zu verkaufen. Wer dahinterstecke, wisse er nicht.
Die 700’000 an die Schweiz gelieferten FFP2-Masken waren zudem teilweise von Schimmelpilz befallen. Die Armee musste daher im Sommer über 200’000 bereits an die Kantone ausgelieferten Masken zurückrufen. Viele von ihnen wurden inzwischen zerstört – den Rest habe die Armee als Reserve separat eingelagert. Schadenersatz von Emix Trading hat die Schweiz noch nicht erhalten.
Gegen die Firma liegt wegen Wuchers bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich bereits eine Anzeige vor. Es gilt die Unschuldsvermutung.
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