Kachowka-StaudammDammbruch bringt schreckliche Zeugen der Vergangenheit ans Licht
In den sozialen Medien kursieren Videos vom ukrainischen Kachowka-Stausee. Darin sollen nach dem Dammbruch Schädel zu sehen sein, die von Wehrmachtssoldaten aus dem Zweiten Weltkrieg stammen.
Dammbruch in der Ukraine: Ist das der Schädel eines deutschen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg?
TelegramDarum gehts
Nach dem Dammbruch sank der Wasserstand im Kachowka-Stausee.
Nun sollen Überreste von Wehrmachtssoldaten aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden sein.
Historiker halten das durchaus für möglich.
In den sozialen Medien kursieren nach der Zerstörung des Kachowka-Damms Bilder und Videos von Schädeln, die am Rand des Kachowka-Stausees verstreut im Sand liegen. Wegen des abgeflossenen Wassers sollen sie nun zum Vorschein gekommen sein. Einer der Schädel trägt sogar einen Helm. Dieser ähnelt dem Stahlhelm, den deutsche Soldaten im Zweiten Weltkrieg trugen. Die Aufnahmen konnten jedoch noch nicht verifiziert werden.
Wie «The Guardian» berichtet, stammen die Überreste möglicherweise aus einer Schlacht vor 80 Jahren. Die sogenannte Schlacht am Dnipro war eine der grössten Militäroperationen des Zweiten Weltkriegs. Es handelte sich um den Gegenangriff der sowjetischen Armee auf die deutsche Wehrmacht. Daran waren mehr als sechs Millionen Soldaten beteiligt.
Deutsche Soldaten wurden nicht begraben
Tote Soldaten der Roten Armee wurden begraben, während tote Deutsche einfach auf den Feldern liegen gelassen wurden. Das erklärt Oleksii Kokot, ein Experte für deutsche Militärrelikte in der Ukraine, gegenüber «The Guardian». Die Leichen seien oft in Sümpfen liegen gelassen worden. Mit dem Bau des Nowa-Kachowka-Dammes 1956 wurden diese überflutet. «Daher könnte es sich wirklich um deutsche Soldaten handeln», vermutet Kokot.
«Theoretisch könnte dieses Video, das den Helm und den Schädel zeigt, also mit diesen Ereignissen in Verbindung gebracht werden», sagt Andrii Solonets, Historiker am Nationalen Museum für die Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg.
Skepsis in den sozialen Medien
In den sozialen Medien sind die Nutzerinnen und Nutzer skeptisch. «Ach ja, ein Helm blieb auf wundersame Weise auf dem Kopf dieses Mannes befestigt, nachdem er gestorben war. Durch die Verwesung seines Fleisches und dann durch den Wasserschwall eines explodierenden Staudammes», schreibt jemand auf Twitter. Eine andere Person meint: «So inszeniert, dass es einen Emmy gewinnen sollte.»
Um die Überreste der mutmasslichen Wehrmachtssoldaten zu bergen, müsste der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge einbezogen werden. Der Verein erhält und betreut unter anderem Gräber von deutschen Soldaten im Ausland. Bereits im Jahr 2022 hat der Volksbund in der Ukraine Überreste von etwa 1700 Gefallenen geborgen, wie die «Berliner Morgenpost» berichtete.
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