Rubbellos-Gewinn: Sozialamt greift auf 100'000 Franken zu

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Kanton JuraPaar gewann 100'000 Franken – dann kam das Sozialamt

Eine Frau und ein Mann aus dem Jura gewannen mit einem Rubbellos 100'000 Franken. Doch dann machten die beiden einen entscheidenden Fehler.

Unter dem Belag des Rubbelloses versteckte sich ein Gewinn von 100'000 Franken (Symbolbild)
Die Loro bietet diverse Möglichkeiten zum Glücksspiel an.
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Unter dem Belag des Rubbelloses versteckte sich ein Gewinn von 100'000 Franken (Symbolbild)

TZO/20minutes

Darum gehts

  • Wie gewonnen, so zerronnen: Zwei Spieler, ein Mann und eine Frau, gewannen zusammen mit einem Rubbellos 100'000 Franken, werden diese aber nicht bekommen.

  • Der Grund: Der Mann bezog seit Jahren Sozialhilfe und muss das Geld nun für seine angehäuften Schulden verwenden.

  • Ärgerlich: Hätten die zwei Spieler beide Namen auf die Rückseite des Loses geschrieben, wäre auch der Gewinn geteilt worden.

Die beiden Jurassier – eine Frau und ein Mann – nahmen regelmässig an verschiedenen Spielen der Loterie Romande (Loro) teil. So auch im vergangenen März, als sie gemeinsam in der Nähe von Delsberg einige Rubbellose des Spiels Carton kauften. Im Anschluss setzten sie sich zusammen in ein Café und machten sich daran, die Lose aufzukratzen.

Dann kam die Überraschung: Eines der Lose erwies sich als Haupttreffer und zeigte eine Gewinnsumme von 100'000 Franken an. «Wir zitterten beide vor Emotionen», erklärten sie gegenüber dem «Le Quotidien Jurassien». Sie einigten sich darauf, dass der Mann darauf seinen Namen und seine Bankverbindung auf die Rückseite des Loses schrieb, um es von Loro validieren zu lassen. Nach der Auszahlung wollten sie den Betrag hälftig aufteilen.

Folgenreichen Fehler begangen

Doch dazu kam es nicht: Loro schaute sich den Gewinner genauer an und stellte fest, dass dieser seit 2019 Sozialhilfe bezieht. Dort stand er deswegen gemäss seinen Aussagen mit 90'000 Franken in der Kreide. Und gemäss geltendem Recht darf diese als erste Partei auf das Geld zugreifen. Dies hatten die Loro und der Vormund des Mannes bei der jurassischen Kesb, der Apea, vereinbart.

Der Mann sieht grundsätzlich ein, dass er kein Geld bekommt, ärgert sich aber für seine Spielpartnerin, die nun ebenfalls leer ausgeht. Denn für die Loro ist entscheidend, wessen Name auf dem Gewinnlos steht – hätten die zwei Zocker beide ihre Namen notiert, wäre nur der Anteil des Mannes einbehalten worden.

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