Karin Keller-Sutter wird Bundespräsidentin 2025

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Mit 168 StimmenParlament wählt Karin Keller-Sutter zur Bundespräsidentin 2025

FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter übernimmt 2025 das Amt der Bundespräsidentin und löst Viola Amherd ab. Die Wahl war keine Überraschung – die St. Gallerin erreichte 168 Stimmen.

FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter übernimmt 2025 das Amt der Bundespräsidentin.
Sie löst Mitte-Bundesrätin Viola Amherd ab, an deren Seite sie dieses Jahr als Vizepräsidentin fungierte.
Bundesrat Guy Parmelin (SVP) ist der neue Vizepräsident.
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FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter übernimmt 2025 das Amt der Bundespräsidentin.

20min/Matthias Spicher

Darum gehts

  • Die FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter übernimmt 2025 das Amt der Bundespräsidentin.

  • Keller-Sutter war zuvor Vizepräsidentin an der Seite von Viola Amherd.

  • Ihre strikte Finanzpolitik und die CS-Übernahme sorgten für Kritik – trotzdem wurde sie anfangs Jahr von der Finanzzeitschrift «The Banker» als «Europäische Finanzministerin des Jahres» ausgezeichnet.

Karin Keller-Sutter (FDP) ist die neue Bundespräsidentin. Sie wurde am Mittwoch von der Vereinigten Bundesversammlung mit 168 von 232 Stimmen gewählt. Sie folgt auf Bundesrätin Viola Amherd (Mitte), an deren Seite Karin Keller-Sutter ein Jahr lang als Vizepräsidentin fungierte. Neuer Vizepräsident wird mit 196 Stimmen Guy Parmelin (SVP).

Die neue Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter posiert mit ihrer Familie und weiteren Personen auf der Treppe im Bundeshaus.

Die neue Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter posiert mit ihrer Familie und weiteren Personen auf der Treppe im Bundeshaus.

privat

In ihrer Rede zur Wahlannahme spricht Karin Keller-Sutter über die aktuell «unsicherer Zeiten» – geprägt von Terror, Kriegen und Klimawandel. Dies sei aber keine Zeitenwende, «sondern die Rückkehr zur Normalität», so Keller-Sutter. In ihrem Amt als Bundespräsidentin wolle sie deshalb auf Kompromisse fokussieren und dafür brauche es «ein Geben und ein Nehmen».

Kritik zu CS-Übernahme und Sparmassnahmen

Keller-Sutter stand in den letzten Monaten immer wieder in der Kritik. Den Anfang machte ihre Rolle bei der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS 2023, die am 1. Juli dieses Jahres abgeschlossen wurde.

Karin Keller-Sutter (FDP) folgt als Bundespräsidentin auf Viola Amherd (Mitte), an deren Seite sie ein Jahr lang als Vizepräsidentin fungierte.

Karin Keller-Sutter (FDP) folgt als Bundespräsidentin auf Viola Amherd (Mitte), an deren Seite sie ein Jahr lang als Vizepräsidentin fungierte.

20min/Matthias Spicher

Im Oktober löste sie erneut Empörung aus, als sie ankündigte, die Steuervorteile bei Kapitalbezügen aus der zweiten und dritten Säule zu reduzieren. Ein Vorschlag, der vor allem bei bürgerlichen Parteien für rote Köpfe sorgte, da er als Angriff auf den Mittelstand und Besserverdienende wahrgenommen wurde.

Aufgaben Bundespräsidentin

Die Bundespräsidentin wird als «Primus inter Pares» bezeichnet, also als «Erster unter Gleichgestellten». Sie hat somit nicht mehr Macht als die anderen Bundesräte. Ihre Aufgabe als Präsidentin ist es unter anderem, die Bundesratssitzungen zu leiten, bei offiziellen Staatsbesuchen das ausländische Staatsoberhaupt zu empfangen oder in dringlichen Fällen anstelle des Bundesrats zu entscheiden.

Die Bundespräsidentin übernimmt während ihrer Amtszeit auch besondere Repräsentationspflichten. Karin Keller-Sutter wird sich somit traditionsgemäss an Neujahr an das Schweizer Volk wenden.

«Europäische Finanzministerin des Jahres»

Aktuell sorgt das Bundesbudget für 2025 für hitzige Debatten. Keller-Sutter wird in diesem Zusammenhang für ihre strikte Haltung zur Schuldenbremse und die vorgeschlagenen Sparmassnahmen von links kritisiert. Einige Stimmen forderten eine flexiblere Finanzpolitik.

Die neue Bundesratspräsidentin und Vizepräsident Karin Keller-Sutter und Guy Parmelin im Bundeshaus.

Die neue Bundesratspräsidentin und Vizepräsident Karin Keller-Sutter und Guy Parmelin im Bundeshaus.

20min/Matthias Spicher

Die Finanzministerin stand aber nicht nur negativ in den Medien: Anfangs Jahr wurde Karin Keller-Sutter von der Finanzzeitschrift «The Banker» als «Europäische Finanzministerin des Jahres» ausgezeichnet. Bereits im Vorjahr wurde sie von der britischen Wirtschaftszeitung «Financial Times» zu den 25 einflussreichsten Frauen des Jahres 2023 ernannt.

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