Kochani: 52 Verdächtige nach Clubbrand mit 62 Toten

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Kochani, Nordmazedonien62 Tote bei Club-Inferno: Jetzt geraten Ex-Minister ins Visier

Nach dem tödlichen Clubbrand mit 62 Toten in Nordmazedonien ermitteln die Behörden nun gegen 52 Verdächtige.

In der Nacht auf 16. März brannte in der nordmazedonischen Kleinstadt Kochani ein Club nieder.
62 Menschen starben. Der Club war viel zu voll und hatte keine Bewilligung.
Gegen insgesamt 52 Personen wird mittlerweile ermittelt.
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In der Nacht auf 16. März brannte in der nordmazedonischen Kleinstadt Kochani ein Club nieder.

Makfax

Darum gehts

  • Ein Brand bei einem Hip-Hop-Konzert in Nordmazedonien forderte 62 Todesopfer.

  • Die Ermittlungen richten sich gegen 52 Verdächtige, darunter ehemalige Minister und Beamte.

  • Das Feuer wurde durch Pyrotechnik ausgelöst, die die Deckenverkleidung in Brand setzte.

  • Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich 500 Menschen im Club, obwohl nur 250 Tickets verkauft wurden.

Nach dem verheerenden Brand vom 16. März bei einem Hip-Hop-Konzert in Nordmazedonien mit 62 Toten haben die Behörden die Ermittlungen auf weitere möglicherweise für das Unglück Verantwortliche ausgeweitet, darunter ehemalige Minister und Beamte.

Wie das Innenministerium am Samstag bekannt gab, wurden in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Strafverfahren gegen 19 Menschen wegen «schwerer Beeinträchtigung der öffentlichen Sicherheit» eingeleitet.

Mehrere Beamte beschuldigt

Damit wird nun insgesamt gegen 52 Verdächtige sowie gegen zwei Unternehmen ermittelt. Die Polizei hatte zu Beginn der Untersuchung bereits 33 Menschen festgenommen, darunter sieben Polizisten, einen ehemaligen Wirtschaftsminister sowie drei Ex-Bürgermeister.

Unter den 19 weiteren Verdächtigen sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft unter anderem ehemalige Wirtschaftsminister und Beamte des Ministeriums sowie Beamte der Direktion für Schutz und Rettung, die allesamt zwischen der Eröffnung des Nachtclubs im Jahr 2012 und dem Brand Mitte März im Amt waren.

Brand offenbar durch Pyrotechnik ausgelöst

Die von den Ermittlungen Betroffenen hätten die Schutzmassnahmen «in keiner Weise eingehalten und dadurch das Leben von Menschen und Eigentum in grossem Umfang gefährdet», hiess es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft.

Der Brand hatte sich während eines Auftritts des Hip-Hop-Duos DNK in dem Club Pulse in der Stadt Kochani ereignet, in dem sich Hunderte junge Fans drängten. Den Ermittlungen zufolge wurde das Feuer offenbar durch Pyrotechnik während der Bühnenshow ausgelöst, die die brennbare Deckenverkleidung des Clubs in Brand setzte.

Der Moment, in dem die Funken des pyrotechnischen Materials den Brand auslösen.

20min

250 Eintrittskarten, aber 500 Besucher

Die Zahl der Todesopfer wurde zunächst mit 59 angegeben. Anfang der Woche erhöhte sie sich auf 61, nachdem ein 29-Jähriger im Spital seinen Verletzungen erlegen war. Wenige Tage zuvor war der Manager des Clubs gestorben, der Verbrennungen zweiten und dritten Grades erlitten hatte.

Laut Innenministerium hatten sich zum Unglückszeitpunkt etwa 500 Menschen in dem Club aufgehalten, obwohl nur 250 Eintrittskarten verkauft worden waren. Viele der Opfer starben im Gedränge, als die Konzertbesucher in Panik zum Ausgang stürmten.

Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?

Hier findest du Hilfe:

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen

Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29

Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch

Lifewith.ch, für betroffene Geschwister

Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen

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