Illegale HausbesetzungKollektiv besetzt ehemaliges Luxushotel in Grindelwald
«Fang den Fisch» besetzt seit Montag das geschlossene Luxushotel Regina Grand-Hotel in Grindelwald.
Darum gehts
Das Ex-Hotel wurde von einer Immobilienfirma für 18,5 Millionen Franken ersteigert.
Die Firma plant ein Chalet-Resort mit Wohnungen.
Das Kollektiv fordert, dass die Räumlichkeiten des Hotels weiterhin genutzt werden.
Seit Montag besetzt das Kollektiv «Fang den Fisch» das Grand-Hotel Regina in Grindelwalds Dorfzentrum. Das ehemalige Luxushotel stand seit zehn Jahren leer und wurde im September von der Immobilienfirma «Fortimo» aus St. Gallen für 18,5 Millionen Franken ersteigert. Diese will das Gebäude nach eigenen Aussagen renovieren und auf dem Gelände mehrere Neubauten errichten. Ein Chalet-Resort mit 60 Wohnungen und fünf Häusern soll entstehen.
In einer Medienmitteilung nennt das Kollektiv «vielfältige» Gründe für die Aktion. Es kritisiert die «absolute Verschwendung von schon so knappem Wohn- aber auch Veranstaltungsraum». Die Hausbesetzer geben an mit der Immobilienfirma in direktem Kontakt zu stehen, diese lasse sich jedoch nicht auf Verhandlungen ein. Zum Selbstschutz möchte das Kollektiv anonym bleiben. Es sagt jedoch gegenüber 20 Minuten, dass es so lange in den Räumlichkeiten bleiben wolle, bis es eine Aussicht auf Verhandlung gebe.
Kultur und Betten
Es gebe kaum noch bezahlbaren Wohnraum, besonders für Saisonarbeiterinnen und Saisonarbeiter in Grindelwald. Vor der Übernahme habe man die Räumlichkeiten des Hotels noch für Kulturveranstaltungen und die Unterbringung von Saisonarbeiterinnen und Saisonarbeitern genutzt, was nun seit der Übernahme nicht mehr geschehe. Das Kollektiv fordert, dass das Gebäude bis zum Baubeginn des Luxuskomplexes genutzt werden dürfe. «Unser Ziel ist es, auf die prekäre Wohnsituation in der Region aufmerksam zu machen und eine Lösung für das leerstehende Gebäude zu finden, das seit Jahren ungenutzt ist», schreiben die Besetzer.
Wolfgang Schmid, Mitglied der Geschäftsleitung bei Fortimo, sagt auf Anfrage, dass die Firma die Besetzung und die «damit verbundene Erzwingung eines Leihvertrags ausdrücklich ablehnt.» Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist noch keine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs bei der Polizei getätigt worden.
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