«Kontraproduktiv»Junge Mitte kämpft mit «F**k Polarisierung» gegen links und rechts
In einem Wahlvideo wendet sich die Junge Mitte gegen die Polparteien. Der Slogan «F**k Polarisierung» sei kontraproduktiv, sagt Werber Frank Bodin.
Darum gehts
Die Junge Mitte publiziert ein Wahlvideo mit dem Slogan «F**k Polarisierung».
Ein Werber hält das für kontraproduktiv, denn «F**k» als Kraftausdruck polarisiere ebenfalls.
Junge-Mitte-Präsident Marc Rüdisüli sagt: «Wir wollen unsere Ungeduld auf den Punkt bringen.»
Stadt und Land, Handwerker und Akademiker - «wir stehen ein für Zusammenhalt statt Spaltung», so lautet die Message des knapp zweiminütigen Wahlvideos der Jungen Mitte, in welches 20 Minuten vor der Publikation Einblick hatte.
Doch das Wahlvideo polarisiert selber - mit Spitzen gegen links und rechts sowie dem Slogan «F**k Polarisierung». Er finde das Video inhaltlich gut, sagt Werber Frank Bodin, doch der Slogan sei kontraproduktiv. Der Kraftausdruck polarisiere seinerseits und mache damit genau das, was die Junge Mitte bekämpfen wolle: Provokationen und Parolen statt Fakten und Respekt.
«Tschüss Polarisierung» als Alternative
Spontan falle ihm als mögliche Alternative etwa «Tschüss Polarisierung» ein, sagt Bodin. Eine Möglichkeit, mit schweizerdeutschem Charme und einem Augenzwinkern der Polarisierung zu begegnen. Charme sei in der Werbung schon immer ein gutes Rezept gewesen: «Wenn Leute lächeln, ist der Mund schon einmal offen, und meistens folgt dann auch das Herz.»
Junge-Mitte-Präsident Marc Rüdisüli erklärt sich: «F**k ist ein kräftiger Ausdruck, damit wollen wir sagen: Es reicht. Wir wollen unsere Ungeduld auf den Punkt bringen.» Rechte und linke Parteien blockierten schon zu lange wichtige Weichenstellungen. «Wer Streit kultiviert, zerstört unsere Kultur und verhindert Lösungen, das machen die Polparteien.» Deshalb die unvorteilhafte Darstellung von Tamara Funiciello (SP) und Andreas Glarner (SVP) im Video.
Medien nähmen sonst keine Notiz
Es gebe in der Schweiz einen grossen Anstieg von psychischen Problemen bei Kindern und Jugendlichen. «Wir müssen die Klimakrise bewältigen, der brutale Krieg Russlands gegen die Ukraine gefährdet auch unsere Freiheit. Dazu kommen Reformblockaden in der Altersvorsorge, in der Energiewende, im Gesundheitswesen und eine Familienpolitik aus dem 20. Jahrhundert.» Es brauche jetzt tragfähige Lösungen. «Und ohne einen provokativen Slogan würden die Medien keine Notiz von unserem Video nehmen.»
«F**k Polarisierung» – ein guter Slogan?
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