Kosovo will sich gegen Serbien mit «voller Entschlossenheit» verteidigen

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Eskalation auf dem Balkan«Kosovo wird sich verteidigen – mit voller Entschlossenheit»

Die Lage in dem mehrheitlich von Serben bewohnten Norden Kosovos verschärft sich zunehmend. Serbien will Soldaten entsenden. 

Der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti reagiert auf Serbiens Wunsch, Soldaten in den Nord-Kosovo zu entsenden.
Das Land werde sich mit Gewalt verteidigen.
In Nord-Kosovo nehmen die ethnischen Spannungen zu.
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Der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti reagiert auf Serbiens Wunsch, Soldaten in den Nord-Kosovo zu entsenden.

IMAGO/AFLO

Darum gehts

  • In Nord-Kosovo nehmen die ethnischen Spannungen zu.

  • Nun will Serbien Soldaten schicken.

  • Der kosovarische Ministerpräsident reagiert mit scharfen Worten. 

Die eigentlich für kommende Woche geplanten Kommunalwahlen im mehrheitlich serbischen Norden Kosovo sind wegen ethnischer Spannungen auf den 23. April verschoben worden. Das kündigte Präsidentin Vjosa Osmani am Samstag nach politischen Beratungen an. 

Vor der geplanten Neuwahl hatten die Spannungen weiter zugenommen. Unbekannte schossen diese Woche einen Polizisten an und es kam zu einer Reihe weiterer Zwischenfälle. Kosovos Innenminister Xhelal Zvecla teilte mit, nach der Festnahme eines ethnisch serbischen Ex-Polizisten, der Wahllokale angegriffen haben soll, seien einige Strassen in Nord-Kosovo von «Extremistengruppen» blockiert worden.

Serbien will Soldaten entsenden

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic sagte am Samstag, die Regierung in Belgrad werde formal beim Kommandeur der Nato-geführten Kosovo-Truppe die Entsendung serbischer Soldaten in Nord-Kosovo beantragen. Er gebe sich aber keinen Illusionen hin, dass das genehmigt werden könnte. Serbien hat die Unabhängigkeit seiner früheren Provinz Kosovo im Jahr 2008 niemals anerkannt und sieht sich nach wie vor als Schutzherrin der dort lebenden Serben.

Am Sonntagmorgen reagiert der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti auf die geplante Entsendung von serbischen Soldaten in den Norden Kosovos. «Wir suchen keinen Konflikt, sondern Dialog und Frieden. Aber um klar zu sein: Die Republik Kosovo wird sich verteidigen – mit voller Entschlossenheit.»

Bürgermeister und Polizisten zurückgetreten

Die Kommunalwahlen in vier Gemeinden waren nötig geworden, nachdem Bürgermeister und Gemeindevertreter der ethnischen Serben dort im November aus Protest ihre Ämter niedergelegt hatten. Auch Polizisten und Staatsanwälte waren zurückgetreten. Sie wollten damit dagegen protestieren, dass Autofahrer im serbischen Teil Kosovos ihre serbischen Kennzeichen in kosovarische ändern sollten.

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(DPA/fur)

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