Mario Fehr fordert konsequentere Rückführungen

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Kanton ZürichMario Fehr fordert konsequentere Rückführungen

Am Montagmorgen informiert der Kanton Zürich zur Entwicklung der Kriminalität. Fälle schwerer Körperverletzung im Jahr 2023 haben um rund 25 Prozent zugenommen.

Sicherheitsdirektor Mario Fehr informiert über die Entwicklung der Kriminalität im Kanton Zürich.
Bei den schweren Gewaltdelikten weist die Kriminalstatistik 2023 eine Zunahme aus. So haben Fälle schwerer Körperverletzung im Jahr 2023 um rund 25 Prozent zugenommen. Auch Angriffe mit einem Messer haben zugenommen.
Die Polizei rückt pro Tag zehn Mal wegen häuslicher Gewalt aus.
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Sicherheitsdirektor Mario Fehr informiert über die Entwicklung der Kriminalität im Kanton Zürich.

20min/Celia Nogler

Darum gehts

  • Am Montag informierte der Kanton Zürich über die Entwicklung der Kriminalität im Kanton Zürich.

  • Eröffnet wird mit Informationen zur Attacke auf eine jüdische Person in Zürich vom 2. März.

  • Im Vergleich zum Vorjahr sind schwere Körperverletzungen um 25 Prozent gestiegen.

  • Auch Messerangriffe sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Der Kanton Zürich informierte am Montagmorgen in seiner jährlichen Medienkonferenz zur aktuellen Entwicklung der Kriminalität.

Sicherheitspräsident und Regierungspräsident Mario Fehr eröffnet mit Informationen zur Terrorattacke vom 2. März auf eine jüdische Person in Zürich. Die Ermittlungen seien weiterhin im Gange. Nach aktuellem Stand habe sich der Täter unter anderem in Tunesien und über Internetforen radikalisiert. «Der Kampf gegen den Antisemitismus muss verstärkt werden», sagt Fehr. Dies beispielsweise über die Durchsetzung des Hamasverbots.

Zudem habe im Bereich «Asylbevölkerung und Kriminaltouristen» die Kriminalität deutlich zugenommen, sagt Fehr. Besonders auffallend seien dabei algerische Staatsangehörige mit einer Kriminalitätsrate von 91 Prozent, so Fehr, aber wichtig: «Es handelt sich dabei fast ausschliesslich um abgewiesene Asylsuchende.» Auf Platz zwei stünden rumänische Staatsangehörige, welche speziell mit serienmässigem Einbruchdiebstahl auffielen, gefolgt von Asylsuchenden aus Marokko, der Ukraine – wobei auch Roma mit gefälschten Pässen vermutet werden – und aus Afghanistan.

Fehr fordert daher eine glaubwürdige Asylpolitik. «Diese beinhaltet eine rasche Integration von Personen, die hier bleiben dürfen, und eine ebenso konsequente Rückführung.»

Schwere Körperverletzungen um 25 Prozent gestiegen

Auch bei den schweren Gewaltdelikten weist die Kriminalstatistik 2023 eine Zunahme aus. So hätten Fälle schwerer Körperverletzung im Jahr 2023 um rund 25 Prozent zugenommen, so Fehr. Im ganzen Kanton träte dabei das Messer zunehmend häufiger als Tatwaffe auf. Die Zahl ausländischer Täter bei Messerangriffen habe sich dabei zwischen 2021 und 2023 verdoppelt.

Ausserdem weist die Kriminalstatistik auch eine Zunahme von 18 Prozent bei den versuchten Tötungen aus. Dabei waren viele Schneid- und Stichwaffen im Einsatz. Die Zahl der Messerangriffe ist im Vergleich zum Vorjahr von 79 auf 105 angestiegen. Davon sind ein Fünftel der ermittelten Täter gemäss der Statistik ausländische Jugendliche.

Täglich zehn Einsätze wegen häuslicher Gewalt

«Die Zürcher Polizei rückt pro Tag zehn Mal wegen häuslicher Gewalt aus», so Fehr. Deshalb bleibe es ein Schwerpunkt der Regierung. Es gelte eine Nulltoleranz. Zudem würden die Polizistinnen und Polizisten speziell geschult, da die letzten beiden Todesfälle von Polizeiangehörigen bei Fällen häuslicher Gewalt auftraten.

Gesamthaft hält Fehr fest: «Der Kanton Zürich ist sicher und soll auch sicher bleiben», so Fehr. Die Polizei passe sich kontinuierlich den neuen Herausforderungen an. Gleichzeitig sei erfreulich, dass viele junge Personen gern den Polizeiberuf ergreifen möchten. «Dies, weil sie wissen, dass sie etwas gesellschaftlich Wertvolles machen», so Fehr. Die Kriminalstatistik zeige weiter, dass man Wegweisungen bewusst vollziehen müsse. Gleichzeitig zeigten Statistiken jedoch, dass die ausländischen Staatsangehörigen, die auch tatsächlich hier bleiben dürfen, sich grundsätzlich nicht von den anderen in der Schweiz wohnhaften Personen unterscheiden.

Cyberkriminalität nimmt deutlich zu

Als Zweites spricht Christiane Lentjes Meili, Chefin der Kriminalpolizei des Kantons Zürich. Ein wichtiges Augenmerk gelte der Cyberkriminalität, so Meili. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Fälle um 32 Prozent gestiegen. «Täter digitaler Delikte werden dabei tendenziell immer jünger.» Dabei käme es immer häufiger zur Anwendung künstlicher Intelligenz wie beispielsweise Sprachsoftwares. Ungebrochen sei auch die Zunahme an Fahrzeugdiebstählen, sagt die Chefin der kantonalen Kriminalpolizei. Das Hauptinteresse gelte dabei besonders den teuren E-Bikes. Dabei seien im vergangenen Jahr aber mehrere Festnahmen von Serientätern gelungen.

Weiter bleibe die Jugendkriminalität auf hohem Niveau, so Meili. In der Corona-Pandemie seien dabei speziell die Vermögensdelikte deutlich angestiegen und seien seither hoch geblieben. Zudem gilt: «Beunruhigend ist sicher die steigende Zahl von minderjährigen Beschuldigten bei Gewaltdelikten.»

Konkrete Erkenntnisse zur Stadt Zürich

Als Letztes präsentiert Andrea Jug-Höhener, Chefin der Kriminalabteilung der Stadt Zürich, die jüngsten Erkenntnisse.

Auch in der Stadt Zürich kam es zu einem Anstieg an Straftaten, konkret um rund zehn Prozent, dieser ist aber weniger hoch, als nach der Corona-Pandemie erwartet wurde. Dabei habe aber ein Fall gefälschter Corona-Zertifikate einen grossen Teil ausgemacht. Der restliche Anteil ist primär auf Vermögensdelikte wie etwa Taschendiebstahl, Fahrzeugdiebstahl, Betrug und Cyber-Betrug zurückzuführen. «Im öffentlichen Bereich sind die grössten Hotspots Teilbereiche der Langstrassenquartiere und der Hauptbahnhof», so Jug-Höhener.

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