Jede Woche wurde in der Schweiz ein Mensch umgebracht

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Mehr registrierte StraftatenJede Woche wurde in der Schweiz ein Mensch umgebracht

Die Zahl der registrierten Straftaten ist um 14 Prozent gestiegen. Bei den schweren Gewaltstraftaten handelt es sich um den höchsten Wert seit der Einführung der Statistik im Jahr 2009.

Darum gehts

  • Der Bund hat die Kriminalstatistik für das Jahr 2023 veröffentlicht.

  • Es wurden mehr als 522'000 Straftaten registriert, was im Vorjahresvergleich einem Anstieg von 14 Prozent entspricht.

  • Am stärksten haben die Vermögensstraftaten sowie die Cyberkriminalität zugenommen.

  • Die Zahl vollendeter Tötungsdelikte hat um 26,2 Prozent zugenommen.

Im Jahr 2023 wurden in der Schweiz mehr Straftaten begangen als noch im Vorjahr: Mit einem Total von 522'558 wurden im Vergleich zum Jahr 2022 14 Prozent mehr Straftaten polizeilich registriert.

Die Zunahme ist insbesondere auf die Vermögensstraftaten (plus 17,6 Prozent) zurückzuführen, welche bereits das zweite Jahr in Folge zugenommen haben. Bei fast 70 Prozent der Straftaten gegen das Strafgesetzbuch handelt es sich um Vermögensdelikte (354'967). Mehr als die Hälfte davon entfällt dabei auf Diebstahl. Der deutlichste Anstieg bei den Vermögensdelikten ist bei den Diebstählen ab und aus Fahrzeugen zu verzeichnen (plus 71 Prozent).

Mehr schwere Gewaltstraftaten

Ebenfalls die Zahl der schweren Gewaltstraftaten hat zugenommen. Bei den Total 2057 registrierten schweren Gewaltstraftaten (plus 5,9 Prozent) handelt es sich um den höchsten Wert seit der Einführung der Statistik im Jahr 2009.

Die Zahl vollendeter Tötungsdelikte hat um 26,2 Prozent zugenommen. Es wurden 53 Tötungsdelikte registriert (plus 23,3 Prozent). Ebenfalls zugenommen hat die Anzahl versuchter Tötungsdelikte (plus 17,4 Prozent) sowie schwere Körperverletzung (plus 15,5 Prozent).

Bei den beschuldigten Personen gab es einen Anstieg um 4,3 Prozent. Die Zahl der Gewaltstraftaten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner bleibt aber auf ähnlichem Niveau wie in den vergangenen fünf Jahren (5,4).

Fast 44'000 Fälle von digitaler Kriminalität

Ein Anstieg wurde auch bei der digitalen Kriminalität verzeichnet (plus 31,5 Prozent). Für das Jahr 2023 wurden 43'839 Straftaten mit einem digitalen Tatvorgehen registriert. Den grössten Anteil (40'496 Straftaten) stellt die Cyber-Wirtschaftskriminalität dar.

2023 wurden in der Schweiz 53 Tötungsdelikte registriert, 2022 waren es noch 42.
Die Anzahl der Straftaten stieg im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent.
Die Zunahme ist insgesamt besonders auf die Vermögensstraftaten zurückzuführen.
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2023 wurden in der Schweiz 53 Tötungsdelikte registriert, 2022 waren es noch 42.

20min/Celia Nogler

«Zunahme der Straftaten fordert die Schweizer Polizeikorps erheblich»

«Neben all den polizeilichen Tätigkeiten, wie beispielsweise Ordnungs- diensteinsätzen anlässlich von Demonstrationen, die nicht in der polizeilichen Kriminalstatistik erfasst sind, fordert diese Zunahme der Straftaten die Schweizer Polizeikorps erheblich», sagt Mark Burkhard, Präsident der Konferenz der kantonalen Polizeikommandantinnen und -kommandanten (KKPKS) als Reaktion aus die Kriminalstatistik.

Wie es in einer Mitteilung heisst, führe die steigende Zahl der Straftaten und die formellen Vorgaben der Strafprozessordnung dazu, dass die Polizistinnen und Polizisten stark mit Schreibarbeiten beschäftigt seien. «Dies hat zur Folge, dass die präventive Präsenz der Polizei auf der Strasse weiter abnimmt.»

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