Kriminalstatistik OstschweizTötungsdelikte, Diebstähle und mehr – so kriminell ist die Ostschweiz
Alle Kantone in der Ostschweiz verzeichnen einen deutlichen Anstieg der Strafdelikte im Jahr 2022. Die polizeilichen Statistiken geben einen Einblick in die wichtigsten Zahlen.
Darum gehts
Die Anzahl der Strafdelikte hat in jedem Kanton der Ostschweiz im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen.
Vor allem im Bereich der digitalen Kriminalität ist ein deutlicher Anstieg zu erkennen.
Die polizeilichen Statistiken geben einen Einblick in die wichtigsten Zahlen.
Am Montag veröffentlichte das Bundesamt für Statistik die Kriminalstatistik der gesamten Schweiz. Auch die Ostschweizer Kantone veröffentlichten ihre jeweiligen Statistiken für das Jahr 2022. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Straftaten in jedem Kanton deutlich zugenommen. Besonders bei körperlicher Gewalt, Einbrüchen, Diebstählen und Cybercrime zeigt sich eine Zunahme. Hier die jeweiligen Kantone im Überblick.
Kanton St. Gallen
Im Kanton St. Gallen ist die Kriminalität im Jahr 2022 gesamthaft um rund zehn Prozent angestiegen. Mit Ausnahme der schweren Gewaltdelikte wie Tötungsdelikte, schweren Körperverletzungen und Vergewaltigungen, haben alle Delikte zugenommen. Am stärksten zeigt es sich bei Körperverletzungen, Raubüberfällen, Einbruchdiebstählen, Sexualdelikten, Betrugsfällen und Cyber-Vermögensdelikten.
Insgesamt wurden über das ganze Jahr hinweg 28’173 Straftaten erfasst. Die Kantonale Notrufzentrale nahm insgesamt 135’161 Anrufe entgegen. Das entspricht rund 370 Notrufen täglich. Davon wurden 97’000 bearbeitet, was täglich 265 entspricht. Die Zahl der Tötungsdelikte im Jahr 2022 beläuft sich auf vier, wovon alle polizeilich geklärt werden konnten. Raubüberfälle haben gesamt um 43 Prozent zugenommen.
Kanton Graubünden
Im Kanton Graubünden haben die Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent zugenommen. Insgesamt wurden 11’234 Straftaten erfasst. Bei den schweren Gewalttaten ist die Anzahl um rund 73 Prozent höher als im Vorjahr und beträgt 45 gemeldete Fälle. Die Anzahl der vollendeten und versuchten Tötungsdelikte ist von einem auf fünf gestiegen. Nebst den Tötungsdelikten betreffen 27 der 45 Fälle schwere Körperverletzung und 13 Vergewaltigungen.
Kanton Appenzell Innerrhoden
Auch in Appenzell Innerrhoden haben die Straftaten zugenommen, und zwar um rund 53 Prozent. Insgesamt wurden 624 Straftaten registriert. Somit sei es für die Kantonspolizei AI ein «sehr intensives Jahr» gewesen. Während bei den schweren Gewaltdelikten nur ein einziger Fall zu verzeichnen ist, gab es eine Zunahme von mittel- bis minderschweren Gewaltdelikten. Auch hier stellt die Cyber-Kriminalität ein Problem dar. «Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, dann ist es in der Regel eben nicht wahr», warnt die Kantonspolizei AI vor Fallen im Internet.
Kanton Appenzell Ausserrhoden
Der Kanton Appenzell Ausserrhoden ist im gesamtschweizerischen Vergleich ein sicherer Kanton. Aber auch hier haben die Delikte mit 1991 registrierten Fällen um 20 Prozent zugenommen. Wie bereits in den weiteren Kantonen der Ostschweiz ist die Zunahme vor allem in der digitalen Kriminalität festzustellen. Die Zahl der Cyberdelikte hat sich nahezu verdoppelt. Die Zahl der Fahrzeugdiebstähle ist ebenfalls stark angestiegen. Dabei handelt es sich mit Ausnahme eines Falles grösstenteils um Fahrräder.
Kanton Thurgau
Die Zahl der Straftaten im Thurgau hat im Jahr 2022 um 31 Prozent und somit laut der Kantonspolizei «aussergewöhnlich stark» zugenommen. Mit 12'354 lag die Zahl der Straftaten über dem bisher höchsten Wert von 2013. Die schwere Gewalt nahm um 62 Prozent auf 68 Straftaten zu. Ein vollendetes und acht versuchte Tötungsdelikte konnte die Polizei aufklären. Auch Diebstähle haben deutlich zugenommen, deshalb appelliert die Kantonspolizei TG an die Bevölkerung: «Geben Sie Einbrechern und Dieben keine Chance!»
Fühlst du dich sicher?
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Beratungsstellen für gewaltausübende Personen
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von Cybercrime betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Meldestellen:
Polizei nach Kanton
Aufklärung:
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