Kriminalstatistik SchweizZahl der schweren Körperverletzungen so hoch wie nie zuvor
Seit die Statistik geführt wird, wurden noch nie so viele schwere Gewaltdelikte registriert wie im letzten Jahr. Auch zugenommen hat die digitale Kriminalität, die Jugendkriminalität hingegen sank.

Die Kriminalstatistik des letzten Jahres verzeichnet eine Zunahme der schweren Körperverletzungen.
20min/Celia NoglerDarum gehts
Das Bundesamt für Statistik veröffentlichte am Montag die Kriminalstatistik vom Vorjahr.
2022 nahmen schwere Körperverletzungen, Diebstähle, Vergewaltigungen und digitale Kriminalität zu.
Die Jugendkriminalität ging hingegen um 3,1 Prozent zurück.
Das Bundesamt für Statistik präsentierte am Montag die Kriminalstatistik von 2022. Die schweren Körperverletzungen, Vergewaltigungen, Diebstähle und digitale Kriminalität nahmen zu. Die Jugendgewalt nahm jedoch ab. In mehreren Kantonen nahm die Gewalt zu.
Schwere Gewaltdelikte
2022 seien 1942 schwere Gewaltdelikte polizeilich registriert worden. Das entspricht einer Zunahme von 16,6 Prozent und es ist die höchste Zahl, seit die Statistik 2009 eingeführt wurde. Die Zahl der Vergewaltigungen habe um 14,5 Prozent zugenommen und lag bei 867 Fällen. Zudem seien 762 schwere Körperverletzungen registriert worden, was 17,2 Prozent mehr sind, als im Vorjahr.
Diebstähle
Die Zahl der Einbrüche und Einschleichdiebstähle nahm im letzten Jahr um 14,6 Prozent zu und erreichte einen ähnlichen Wert wie vor der Pandemie, teilt das Bundesamt für Statistik (BFS) mit. Zum ersten Mal seit 2012 sei dieser Wert gestiegen.
Auch andere Formen des Diebstahls haben zugenommen – so habe es 20,6 Prozent mehr Taschendiebstähle und 17,4 Prozent mehr Diebstähle aus Autos gegeben als 2021. 46’385 Fahrzeuge seien als gestohlen gemeldet worden, was 15,9 Prozent mehr sind als im Vorjahr.
Digitale Kriminalität
«Im Jahr 2022 wurden 33’345 Straftaten mit einer sogenannten digitalen Komponente registriert, was einem Anstieg von 9,9 Prozent entspricht», so das BFS. Mehrheitlich handle es sich dabei um Cyber-Wirtschaftskriminalität. Besonders stark haben die Fälle von Phishing zugenommen – nämlich um ganze 84,8 Prozent.
Am häufigsten zugenommen haben «Fälle von auf Kleinanzeigeplattformen bezahlter Ware, die nicht geliefert wird, oder der Missbrauch von Online-Zahlungssystemen bzw. einer fremden Identität für betrügerische Zwecke.»
Kriminalität nach Altersgruppe
86’693 Personen seien wegen Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch polizeilich registriert worden. 12,2 Prozent davon seien Minderjährige, 15,4 Prozent junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren und 72,4 Prozent seien älter als 24. Die Zahl sei bei den Minderjährigen im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent zurückgegangen und dafür bei den jungen Erwachsenen um 2,1 Prozent und Erwachsenen um 7,7 Prozent angestiegen.
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