Cup-Halbfinals: Securities schwer verletzt – FC Basel ist «fassungslos, enttäuscht und wütend»

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Cup-HalbfinalsSecurities schwer verletzt – FC Basel ist «fassungslos, enttäuscht und wütend»

Vier Mitarbeiter des Sicherheitsdiensts wurden nach dem Cup-Halbfinal am Dienstagabend in Basel teils schwer verletzt. Der FC Basel arbeitet den Vorfall nun auf, die Konsequenzen sind noch offen. 

Vor Anpfiff kam es im Rahmen der Choreografie der Muttenzerkurve im Stadion zu Personenkontrollen, weil Pyros gezündet wurden. Damit zog der Sicherheitsdienst wohl den Zorn gewaltbereiter Hooligans auf sich.
Zum Angriff auf die Security-Angestellten kam es ausserhalb des Stadions im Bereich der Eisenbahnbrücke an der Birsstrasse. Die Polizei setzte Gummischrot ein, um die Angreifer zurückzudrängen.
Im Cup-Halbfinal verlor der FCB gegen den YB mit 2:4. Bereits vor dem Spiel kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Fussballfans und Securitypersonal des Stadions. 
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Vor Anpfiff kam es im Rahmen der Choreografie der Muttenzerkurve im Stadion zu Personenkontrollen, weil Pyros gezündet wurden. Damit zog der Sicherheitsdienst wohl den Zorn gewaltbereiter Hooligans auf sich.

Marc Schumacher/freshfocus

Darum gehts

  • Nach dem Cup-Halbfinal im St.-Jakob-Stadion in Basel wurden vier Securitymitarbeitende von FCB-Fans angegriffen.

  • Drei der Sicherheitsbeauftragten wurden dabei schwer verletzt, ein weiterer trug mittelschwere Verletzungen davon.

  • Jetzt äussert sich der FC Basel zu den Vorkommnissen und verurteilt die Gewalt aufs Schärfste.

Nach dem Cup-Halbfinal zwischen dem FCB und YB am Dienstagabend kam es vor dem St.-Jakob-Stadion zu wüsten Szenen. Vermummte FCB-Anhänger aus der Muttenzerkurve gingen auf Mitarbeitende des Stadion-Sicherheitsdienstes los. Drei Securitys wurden dabei schwer verletzt, ein vierter mittelschwer. Die Polizei befreite die Angegriffenen mit Einsatz von Zwangsmitteln aus dem Mob, wie es hiess. Zwei der mutmasslichen Angreifer, zwei Schweizer im Alter von 32 und 35 Jahren, sind festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wird Untersuchungshaft für sie beantragen, wie die Behörde auf Anfrage mitteilte.

Der Vorfall beschäftigt den Verein auch am Tag danach. Klar ist: Gewaltbereite Fans haben mit dem Angriff auf das Sicherheitspersonal eine rote Linie überschritten. Club, Fanarbeit und möglicherweise weitere Akteure trafen sich am Mittwochvormittag zu einer Krisensitzung. Der Vorfall werde nun aufgearbeitet, liess der FC Basel auf Anfrage verlauten.

Am Mittag veröffentlichte der Club dann eine Stellungnahme. Man sei «erschüttert» über das Ausmass der gestrigen Ausschreitungen nach dem Spiel und verurteile diese aufs Schärfste. «Der Club ist fassungslos, enttäuscht und wütend – und sichert den Betroffenen die volle Unterstützung zu.» Auch Club-Boss David Degen verspricht, dass die fehlbaren Personen zur Rechenschaft gezogen werden können. «Ich verurteile die Vorkommnisse aufs Schärfste.»

Personenkontrolle als Auslöser?

Der Angriff auf den Sicherheitsdienst war mutmasslich eine Racheaktion für eine Personenkontrolle vor Spielbeginn im Zusammenhang mit dem Zünden von Pyromaterial. Der FC Basel taxiert den Einsatz der Ordnungskräfte in diesem Zusammenhang als «unverhältnismässig». Dies rechtfertige aber keineswegs eine Eskalationsstufe, wie sie nach Spielende herbeigeführt worden sei.

Der Vorfall erinnert an die wüsten Ausschreitungen auf der Fanplattform im April 2016. Damals lieferten sich Hooligans eine Schlacht mit der Polizei. Zur Eskalation kam es damals, als die Polizei die Fanplattform betreten wollte. 

Am 10. April 2016 kam es zu einer Schlacht zwischen der Muttenzerkurve und der Polizei rund um die Fanplattform beim Stadion.

Telebasel

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Beratungsstellen für gewaltausübende Personen

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