Pratteln BLLastwageninferno an Raststätte hat strafrechtliche Konsequenzen
Am Freitag brannten beim «Autogrill» zwei Lastwagen komplett aus. Die beiden Fahrer mussten Urin- und Blutproben abgeben. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen eines Fahrlässigkeitsdelikts.
Die Lastwagen brannten komplett nieder. Das Feuer war von weitem zu sehen.
20 MinutenDarum gehts
Als die Feuerwehr am Freitagabend bei der Autogrill-Raststätte in Pratteln eintraf, standen die beiden LKW bereits in Vollbrand. Die Flammen waren meterhoch. Die Rauchsäule war in der ganzen Region zu sehen. Gegen 22 Uhr schaffte es die Feuerwehr, das Feuer zu löschen. Eine Person musste mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung durch die Sanität ins Spital gebracht werden. Die beiden Sattelschlepper brannten komplett nieder. Die Brandursache ist noch nicht geklärt. Die Baselbieter Staatsanwaltschaft hat in der Sache jetzt ein Strafverfahren eröffnet, wie die Behörde auf Anfrage bekannt gab.
«Es wird wegen fahrlässiger Verursachung einer Feuersbrunst ermittelt», sagt Michael Lutz, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft, auf Anfrage. «Auch kann sich die Anklage fortlaufend ändern und angepasst werden, je nach Erkenntnissen im Verlauf der Ermittlungen», so Lutz. Keine Angaben wurden zu den Personen gemacht, gegen die ermittelt wird. Im Fokus dürfte aber der Chauffeur des Lastwagens stehen, der zuerst in Brand geraten ist. Die beiden ausgebrannten Fahrzeuge stammten aus Polen und Litauen. Einer hatte Solarpanels geladen, der andere Druckfarbe.
Im Falle eines Schuldspruchs droht je nach Verschulden eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Dies, wenn der Täter Leib und Leben von Menschen fahrlässig in Gefahr gebracht hat. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Chauffeur verhinderte Schlimmeres
Das Inferno auf der Raststätte hätte noch grösseren Schaden anrichten können. Ein nordmazedonischer Chauffeur konnte das Feuer, das auch auf seinen Lastwagen übergegriffen hatte, selbst löschen. «Das Feuer hat sich blitzschnell ausgebreitet», berichtete der 42-Jährige einer Reporterin von 20 Minuten. Mit seinem Feuerlöscher habe er verhindert, dass der Brand auf fünf weitere parkierte Camions überspringen konnte.
Die Feuerwehr konnte das Inferno mit einem Grossaufgebot löschen. Im Einsatz standen Feuerwehren aus Pratteln, Muttenz, Reinach, Sissach und die Berufsfeuerwehr Basel-Stadt. Die Autobahn A2 musste in Fahrtrichtung Bern/Luzern mehrere Stunden gesperrt werden.