Totes Lehrer-Paar aus BozenSpaziergänger findet Leiche von Peter Neumair in der Etsch
Mehr als dreieinhalb Monate nachdem sein Sohn Benno die Leichen seiner Eltern in der Etsch entsorgte, hat ein junger Mann die Überreste von Peter Neumair bei Trient entdeckt. Identifiziert wurde er aufgrund seiner Uhr.
Darum gehts
Am 27. April hat ein Spaziergänger die Leiche von Peter Neumair in der Etsch entdeckt.
Der Familienvater und seine Frau Laura Perselli waren am 4. Januar vom gemeinsamen Sohn Benno getötet worden. Der 30-Jährige ist geständig.
Die Leiche des Vaters wurde aufgrund seiner Uhr identifiziert.
Die monatelange Suche nach der zweiten Leiche im Fall Perselli-Neumair hat ein Ende: Am Ufer der Etsch hat ein Spaziergänger in Trient am Dienstagmorgen einen leblosen Körper im Wasser gefunden. Es dürfte sich dabei um Peter Neumair handeln, den vermissten Vater aus Bozen. Der Leichnam wurde von seiner Tochter Madè Neumair identifiziert. Wie der Anwalt Carlo Bertacchi gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Ansa sagte, soll Madé die Armbanduhr ihres Vaters erkannt haben. Eine abschliessende DNA-Untersuchung steht noch aus.
Wie das Portal Alto Adige berichtet, habe ein junger Mann die stark verweste Leiche entdeckt, als er mit seinem Hund am Flussufer spazierte. Er alarmierte sofort die Polizei.
Sohn Benno erfuhr davon aus den Medien
Der inhaftierte Sohn Benno Neumair hat vom Leichenfund aus dem Fernsehen erfahren. Er habe darauf mit Erleichterung reagiert, sagte sein Anwalt Flavio Moccia zu «Rai Südtirol». Nachdem Peter Neumair so lange nicht gefunden werden konnte, hätten die Ermittler dem Sohn vorgeworfen, sie angelogen und «den Leichnam irgendwo anders hingebracht» zu haben. Der Fund beweise nun das Gegenteil, so Moccia.
Die Leiche der 63-jährigen Mutter Laura Perselli war Anfang Februar bei einer Suchaktion ebenfalls im Fluss Etsch bei Neumarkt gefunden worden. Das Paar war am Abend des 4. Januar in seinem Haus getötet worden. Benno Neumair, der 30-jährige Sohn des Paares, hat in Verhören die Tat gestanden. Ein psychiatrisches Gutachten soll den geistigen Zustand des Beschuldigten klären.
Benno Neumair brachte die Leichen mit dem Familienauto bis zur Etsch
Je mehr die Polizei im Tötungsdelikt ermittelt, umso mehr glauben die Ermittler, dass Benno Neumair die Tat vor langer Zeit geplant hatte. Obwohl er gestanden hat, mit Wut und aus dem Impuls heraus gehandelt zu haben, deuten alle Hinweise darauf hin, dass er sehr wohl wusste, dass er genau an jenem Abend seine Eltern ermorden würde.
Nicht nur, weil er bereits das Kletterseil, mit dem er die beiden erwürgte, zur Hand hatte und die Reinigungsmittel besorgte, mit denen er den Tatort blitzeblank putzte, sondern, weil er seiner Freundin Martina angekündigt hatte, dass er am späteren Abend mit dem Volvo seiner Eltern nach Auer fahren werde, um sie zu besuchen. Peter Neumair hatte seinem Sohn nicht erlaubt, das Auto zu benutzen. In der Vergangenheit war Benno zu seiner Freundin mit dem ÖV gefahren.
In der Sendung «Chi l'ha visto?» des italienischen Senders Rai 3 wurden Aufnahmen verschiedener Überwachungskameras aus Bozen veröffentlicht. Darauf zu sehen ist der Volvo der Neumairs an verschiedenen Kreuzungen der Stadt in Südtirol. Die Ermittler gehen davon aus, dass Benno damit die Leichen seiner Eltern bis zur Etsch transportierte, um sie dort gegen 21.30 Uhr zu entsorgen.

Die vier wichtigsten Stellen im Fall Neumair/Perselli: Benno Neumair versteckte das Handy von Mutter Laura Perselli beim Ponte Roma, die Leichen seiner Eltern entsorgte er beim Ponte di Vadena. Laura Persellis Leiche wurde am 6. Februar 2021 in der Etsch bei der Ortschaft Neumarkt entdeckt. Am 27. April wurde die Leiche von Peter Neumair bei Trient entdeckt.
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