Klimakleber auf Flughafen«Wer bezahlt jetzt meinen Flugausfall?» – Passagier nervt sich über Klima-Kleber
Am Donnerstagmorgen blockierten Aktivisten der «Letzten Generation» die Flughäfen in Hamburg und Düsseldorf. Auch für Schweizer Reisende hatte dies negative Auswirkungen.
Darum gehts
Am Donnerstagmorgen blockierten Klima-Kleber zwei Flughäfen in Deutschland.
Mehrere Flüge mussten annulliert werden.
Davon war auch der Flughafen Zürich betroffen.
«Der Termin mit unserem Lieferanten in Düsseldorf stand seit Monaten fest und jetzt fällt mein Eurowings-Flug aus», so ein verärgerter News-Scout gegenüber 20 Minuten. Grund für seinen Ärger: Klima-Kleber der Gruppierung «Letzte Generation» blockierten am Donnerstagmorgen die Flughäfen in Düsseldorf und Hamburg. Dies hatte auch Auswirkungen auf den Flugbetrieb am Flughafen in Zürich.
Passagier verpasst wichtigen privaten Termin
Auf Twitter schrieben die Klima-Kleber zu den Aktionen: «Wir protestieren gegen die Planlosigkeit und den Gesetzesbruch der Regierung in der Klimakrise.» Ein Sprecher des Lagezentrums der Polizei Hamburg bestätigte einen Einsatz am Flughafen. Laut der Gruppe «Letzte Generation» verschafften sich die Aktivistinnen und Aktivisten über den Sicherheitszaun Zugang zum Flughafengelände.
«Sich auf ein Rollfeld eines Flughafens zu kleben, ist gegen jeden gesunden Menschenverstand.»
«Ich habe Verständnis, dass wir für unsere Erde Sorge tragen und etwas gegen die Klimaerwärmung unternehmen müssen. Sich jedoch auf ein Rollfeld eines Flughafens zu kleben, ist gegen jeden gesunden Menschenverstand», so der News-Scout weiter. Seinen verpassten Termin in Düsseldorf könne er nachholen. «Ein Passagier, der mit mir am Gate war, hätte nach Hamburg fliegen müssen, um einem wichtigen familiären Ereignis beizuwohnen. Dieses könnte er nun wegen der Klima-Kleber verpassen. Dafür habe ich absolut kein Verständnis», so der News-Scout weiter. Der News-Scout fragt sich auch, wer jetzt für seinen annullieten Flug aufkomme.
Das sagen die Airlines
Auf Anfrage von 20 Minuten bestätigt die Swiss, dass der Flug LX1050 Verspätung hatte. «Annullationen gab es keine, die Protest-Aktion hatte jedoch Auswirkungen auf unseren Morgenflug nach Hamburg. LX1050 hätte um 7.10 Uhr starten sollen und ist mit knapp dreistündiger Verspätung in Richtung Hamburg abgehoben. Wir bedauern die daraus entstandenen Unannehmlichkeiten für unsere Fluggäste», so Michael Stief, Mediensprecher bei Swiss.
Eurowings bestätigt gegenüber 20 Minuten den Ausfall einer Maschine von Zürich nach Düsseldorf: «Unser Morgenflug musste wegen der Klima-Kleber-Blockade annulliert werden. Weitere Flüge von Zürich nach Düsseldorf sind nicht betroffen», so Florian Gränzdörffer, Mediensprecher von Eurowings. Auf eine Entschädigung hoffen die Passagiere vergebens. «Sofern ein Flug aufgrund dieser Einschränkungen verspätet oder annulliert werden muss, sind seitens der Airline keine Entschädigungszahlungen zu erbringen, da es sich um einen aussergewöhnlichen Umstand handelt», so Grenzdörffer weiter.
Diese Rechte hast du bei Flugausfällen oder Verspätungen
Grundsätzlich haben Passagiere laut Fluggastrechtverordnung das Recht auf die Rückerstattung ihres Ticketpreises. Zur weiteren Auswahl steht eine alternative Beförderung zu ihrem Reiseziel. «Bei den Protesten der Klima-Kleber der ‹Letzten Generation› handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen aussergewöhnlichen Umstand, da die Fluggesellschaften daraus entstehende Flugausfälle nicht selbst verschuldet haben», so Claudia Brosche, Fluggastrechtsexpertin, in einer Mitteilung von Flightright.
Hast du Verständnis für diese Aktion an den Flughäfen?
Wenn Fluggäste die alternative Beförderung zum Reiseziel wählen, ist die Airline trotzdem verpflichtet, sie schnellstmöglich zum Ziel zu bringen. Dafür kann sie auch auf Flüge anderer Fluggesellschaften oder Bus und Bahn zurückgreifen.
So hoch fallen die Entschädigungen allgemein aus
Ist die Airline für Verspätungen, Umbuchungen und Flugausfälle verantwortlich, haben Reisende einen Anspruch auf Entschädigungen. Je nach Entfernung fallen ab einer dreistündigen Verspätung bei kürzeren Strecken 250 Euro an, bei Strecken zwischen 1500 und 3500 Kilometern 400 Euro und bei Flügen über 3500 Kilometer 600 Euro. Bei Verspätungen muss die Airline sich um die Verpflegung kümmern, die Möglichkeit zum Telefonieren oder Versenden von E-Mails anbieten und notfalls auch eine Übernachtung bezahlen. Eine genaue Übersicht findest du hier.
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