US-Zölle: China droht Trump mit Gegenmassnahmen

Livetickeraktualisiert am Mittwoch, 2. April, 2025

«Liberation Day»US-Präsident Trump setzt auf drastische Strafabgaben

Seit Wochen spricht Trump vom «Tag der Befreiung» für die USA – jetzt folgte seine grosse Zollankündigung. Als «Mindestsatz» für andere Länder nannte er zehn Prozent.

US-Präsident Donald Trump hat neue Zölle für Handelspartner weltweit angekündigt. Importe aus der Europäischen Union werden mit Aufschlägen von 20 Prozent belegt, solche aus der Schweiz sogar mit einem Zoll von 31 Prozent, wie Trump am 2. April 2025 in einer Rede in Washington sagte.

AFP

Darum gehts

  • US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch in einer Rede neue Zölle für Handelspartner weltweit angekündigt.

  • Importe aus der Europäischen Union werden mit Aufschlägen von 20 Prozent belegt, jene aus der Schweiz mit 31 Prozent, solche aus China sogar mit einem Zoll von 34 Prozent.

  • Als «Mindestsatz» für andere Länder nannte er zehn Prozent.

  • Trump warf selbst engen Handelspartnern vor, die USA mit ihrer Zollpolitik «geplündert und vergewaltigt» zu haben.

Deine Meinung zählt

Mittwoch, 02.04.2025
23:20

Zusammenfassung der Ankündigungen

  • US-Präsident Donald Trump will ein umfassendes Zollpaket für die meisten Importe in die Vereinigten Staaten auf den Weg bringen.

  • Geplant seien pauschale Basiszölle in Höhe von zehn Prozent auf Einfuhren aus allen Ländern sowie höhere Strafzölle für ein Dutzend Staaten mit Handelsdefiziten mit den USA, erklärte Trump am Mittwoch im Rosengarten des Weissen Hauses.

  • Konkret soll es Zölle in Höhe von 31 Prozent auf Importe aus der Schweiz und 34 Prozent aus China geben. Weiter soll es Zölle von 20 Prozent auf Waren aus der EU, 25 Prozent für Südkorea, 24

  • Prozent für Japan und 32 Prozent für Taiwan geben.

  • Die wechselseitigen, sogenannten reziproken Zölle sollen laut Trump die Produktion in den USA ankurbeln. Damit ist gemeint, dass die USA dort Zölle anheben, wo sie aktuell weniger verlangen als ihre Handelspartner, um angebliche Unwuchten auszugleichen.

  • Analysten gehen davon aus, dass die Pläne des US-Präsidenten zu einer Verschärfung der Inflation und Stagnation führen könnten. Viele Importeure dürften die höheren Kosten an die Endverbraucher weiterreichen.

  • Eine ausführlichere Zusammenfassung von Trumps «Befreiungstag» findest du hier.

22:50

Trump lobt eigene Erfolge

Trump betont die eigenen Erfolge und gibt an, in seiner bisherigen Amtszeit habe die Börse massiv zugelegt. Er spricht auch über die Grenze und sagt, man habe nun «die beste Grenze, die wir je hatten». Er kritisiert «radikale linke» Richter, welche die Kriminellen ins Land zurückholen wollten.

22:38

«Die USA endlich an erster Stelle»

«Heute setzen wir uns für die US-amerikanischen Arbeiter ein, und wir stellen US-Amerika endlich an erste Stelle», sagte Trump.

Der Präsident behauptet, die USA kümmerten sich «um Länder auf der ganzen Welt», und wenn man dann «ein bisschen kürzen will, sind sie verärgert, weil man sich nicht mehr um sie kümmert.» Er sagt, die Zölle seien ein Zeichen dafür, dass «wir uns zuerst um unser eigenes Volk kümmern werden.»

22:36

Grosse Investitionen geplant

«Zölle schützen uns vor jenen, die uns wirtschaftlichen Schaden zufügen wollen», erklärt Trump seinen Schritt. In den USA werde derweil massiv investiert. Apple zum Beispiel werde viele Milliarden aufwenden. Er erwähnt auch OpenAI und Nvidia.

22:31

Trump präsentiert Liste der zukünftigen Zölle

Trump sagt, er werde in vielen Fällen jeweils etwas die Hälfte der Zölle verlangen, welche das jeweilige Land selbst verlangt. «Wir hätten es gleich hoch machen können, aber so sind wir nicht», sagt Trump.

Donald Trump präsentiert die Liste mit den geplanten Zöllen. Die USA werde jeweils etwa die Hälfte des anderen Landes verlangen, weil man «grosszügig» sei.

Donald Trump präsentiert die Liste mit den geplanten Zöllen. Die USA werde jeweils etwa die Hälfte des anderen Landes verlangen, weil man «grosszügig» sei.

AFP

Trump holt eine grosse Liste mit der Überschrift «Reciprocal Tariffs» hervor. Darauf sind zahlreiche Länder mit den jeweiligen angeblichen Zöllen vermerkt. China verlange z.B. 67 Prozent, die USA verlangen zukünftig 34 Prozent. Die EU verlange 39 Prozent, jetzt werden die USA 20 Prozent verlangen.

Auch die Schweiz findet sich auf der Liste: Wir verlangen offenbar 61 Prozent auf US-Produkte, Trump plant zukünftig 31 Prozent auf Schweizer Produkte zu erheben.

Er sagt, man verlange keine «harten» wechselseitige Zölle, die USA seien vielmehr immer noch «grosszügig».

22:24

«Können für die Defizite Kanadas und Mexikos nicht mehr länger aufkommen»

Trump zählt weitere Handelshemmnisse auf. Etwa auch Australien und Japan verlangten sehr hohe Zölle auf US-amerikanische Produkte. Er betont, dass diese Länder mit den USA verbündet und befreundet seien, er jedoch diese «Ungerechtigkeit» nicht länger hinnehmen werde.

«Wir können für die Defizite Kanadas und Mexikos nicht mehr länger aufkommen. Wir taten es früher, aber jetzt nicht mehr», so Trump. Jetzt gelte wieder «America First». Unter Präsident Joe Biden («Sleepy Joe») habe die USA 90'000 Fabriken verloren, fünf Millionen Fabrik-Jobs seien verloren gegangen.

22:15

«Unfaire Zölle»

Trump macht ein Beispiel für Zölle, die seiner Ansicht nach unfair seien: So verlangten die USA 2,4 Prozent auf Motorräder, einige Länder aus Asien verlangten jedoch 60 bis 70 Prozent. «Toyota verkauft eine Million Autos in den USA, General Motors verkauft praktisch keine Autos in Japan», so Trump weiter.

AFP
22:11

Trump kündigt reziproke Zölle an

Trump sagt, die USA würden künftig reziproke Zölle einführen. «Sie tun es uns an, wir tun es ihnen an – so einfach ist das», sagt er. Die USA werden demnach jeden Zoll, den andere Länder auf ihre Produkte verlangen, zukünftig auch auf ihre eigenen Produkte verlangen. Er sagt, dies werde der Anfang eines Goldenen Zeitalters für die USA markieren.

22:09

Trump tritt vor die Zuschauer

US-Präsident Donald Trump tritt vor die versammelten Zuschauerinnen und Zuschauer. Der heutige Tag, der 2. April 2025, werde als «Liberation Day» in die Geschichte eingehen. Er betont, die USA seien wirtschaftlich lange ausgebeutet und übers Ohr gehauen worden. «Aber nicht mehr länger», so Trump.

«Es ist unsere Erklärung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit», sagt Trump an der Veranstaltung im Rosengarten, bei der die neuen Massnahmen angekündigt werden.

19:37

Welche Zölle werden erwartet?

Zuletzt hatte Trump vor allem auf die Europäische Union geschimpft. Ihn stört, dass europäische Unternehmen insgesamt deutlich mehr Waren in den USA verkaufen als amerikanische Firmen in der EU.

Nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werden die USA neue Sonderzölle auf die Einfuhr von Halbleitern, Pharmazeutika und Holz erheben. Zudem erwarte man eine weitere Ankündigung zu sogenannten reziproken Zöllen, mit denen auf angebliche unfaire Zölle anderer Länder reagiert werden soll. Höhere Zölle auf Auto-Importe in die USA sollen ab Donnerstag greifen. (DPA)

19:35

Pressekonferenz ab 22 Uhr im Rosengarten

Trump will die neuen Zölle bei einer Veranstaltung im Rosengarten des Weissen Hauses (16 Uhr Ortszeit/22 Uhr deutscher Zeit) ankündigen. Er spricht mit Blick auf die Ankündigung von einem «Tag der Befreiung» («Liberation Day») für die USA. (DPA)

19:35

Worum geht es?

US-Präsident Donald Trump will am Mittwoch eine neue Runde weitreichender Zölle ankündigen. Der Republikaner sprach in der Vergangenheit von wechselseitigen Zöllen. Das bedeutet im Prinzip, dass die USA überall dort Zölle anheben, wo sie derzeit weniger verlangen als ihre Handelspartner. (dpa)

589 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen