Lifestyle-GetränkMatcha: So viel gesünder als Kaffee – aber Achtung!
Matcha-Tee, Matcha-Latte, Matcha-Smoothie: Das grüne Pulver aus Ostasien verspricht tolle Effekte auf Körper und Geist. Eine Expertin erklärt.
Matcha: Darum gehts
Matcha hat in den letzten Jahren die Runde durch die Foodie-Blogs und Health-Ratgeber dieser Welt gemacht.
Besonders vielversprechend scheint die Rolle des koffeinhaltigen, grünen Pulvers als Kaffee-Ersatz.
Es sei um einiges gesünder als die braune Brühe. Eine Ernährungswissenschaftlerin ordnet ein.
Auf einmal fuchtelte der Barista mit einem hölzernen Schwingbesen herum. Was passionierte Teetrinker schon lange Zeit kennen, hat in den vergangenen Jahren in den europäischen Cafés Einzug gehalten: Matcha. Das grellgrüne Pulver, das aus dem Japanischen übersetzt nichts anderes heisst als «gemahlener Tee», ist eigentlich genau das: fein vermahlener Grüntee.
Inzwischen hat das Produkt aus Japan eine Runde quer durch die Foodie-Blogs und Health-Ratgeber dieser Welt gemacht und ist mittlerweile massgeblicher Bestandteil von Müesli-Mischungen, Smoothies und Super-Food-Kombos aller Art.
Viele Antioxidantien
Den grössten Namen machte sich das grüne Gold bislang allerdings als Kaffee-Ersatz. Schliesslich ist auch ordentlich Koffein drin. Viele einstige Espresso- und Cappuccino-Trinker haben der braunen Brühe den Rücken gekehrt und setzen auf Matcha als Wachmacher. Weshalb?
«Matcha ist gesünder als Kaffee», erklärt Ernährungswissenschaftlerin Christine Brombach auf Anfrage. Und zwar in verschiedener Hinsicht: «Es hat viele antioxidative und antiinflammatorische Eigenschaften», so die ZHAW-Professorin.
Koffein wirkt langsamer
Ausserdem sei das Koffein anders gebunden als im Kaffee und entfalte physiologisch eine unterschiedliche Wirkung: «Es entfaltet sich über einen längeren Zeitpunkt hinweg und gibt einen weniger harten Push», so Brombach. Deshalb werde man mit Matcha weniger zittrig und kriege weniger Herzrasen.
Des Weiteren, so Brombach weiter, gebe es verschiedene Studien, die Matcha auch in Sachen Regeneration, Muskelaufbau, Gewichtsreduktion oder Stresslinderung positive Effekte zuschreiben. Aber: «Da ist noch zu wenig belegt.»
Matcha: Schmeckts oder nicht?
Zubereitungsritual macht es speziell
Dennoch: «Matcha hat ganz klar einige Gesundheitsvorteile – und mit dem Zubereitungsritual passt es dann halt auch bestens als Lifestyle-Getränk», so Brombach.
Zubereitungsritual? Genau, das grüne Pulver wird der japanischen Tradition entsprechend mit etwas Wasser vorsichtig angerührt, bevor es aufgegossen und aufgeschlagen oder schliesslich zum Matcha-Latte angereichert wird.
Das Problem mit dem Schwermetall
Zubereitung hin oder her: Es gibt auch kritische Stimmen rund um das Kraut. So warnt etwa die deutsche Verbraucherzentrale, Matcha könne Aluminium und Blei enthalten, was über den Boden in die Teeblätter gelangen kann.
Auch, so ergänzt das Kompetenzzentrum «Matchaunion», werden günstige Mischungen immer wieder mit teils ungesunden Zusatzstoffen gestreckt.
Es sei daher darauf zu achten, Bio-Matcha mit der sogenannten «zeremoniellen Qualität» zu erwerben. Diese werden in Kyoto in Japan nachhaltig angebaut und sorgfältig auf Schwermetalle, Radioaktivität und Pestizide getestet.
Folgst du 20 Minuten Wirtschaft auf Whatsapp?
Hier kriegst du die aktuellsten News aus der Wirtschaftswelt und die heissesten Updates zu Konsumententhemen direkt auf dein Handy.