Lifestyle-Getränk: Wie der «The Matcha Club» Zürich aufweckt

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Trend-Lokal«Schwören auf das Pulver»: Wie «The Matcha Club» Zürich aufweckt

Zwischen Kaffee-Ersatz und Gesundheitsbewegung hat das Zürcher Unternehmen «The Matcha Club» eine attraktive Nische gefunden.

Geschäftsführerin Chiara: «Matcha ist ein Lebensgefühl und nicht bloss ein Getränk.»
Bald schon soll der zweite Standort folgen.
Die Jungunternehmer haben mit ihrem Lokal voll eingeschlagen.
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Geschäftsführerin Chiara: «Matcha ist ein Lebensgefühl und nicht bloss ein Getränk.»

«The Matcha Club»

Matcha: Darum gehts

  • Im Zürcher Lokal «The Matcha Club» soll das Lifestyle-Getränk erlebbar gemacht werden.

  • Der Erfolg des jungen Unternehmens zeigt: Matcha ist weit mehr als nur ein Kaffee-Ersatz.

  • 20 Minuten hat den drei Gründern einen Besuch abgestattet und ist in die weiss-grüne Welt eingetaucht.

«Auf den ersten Blick sieht es schon irgendwie komisch aus», räumen die Betreiber schmunzelnd ein, «wie ein Gemüse-Smoothie oder so». Dennoch hat «The Matcha Club» dem giftgrünen Matcha-Getränk den weissen Teppich ausgerollt.

Schliesslich ist im Lokal an der Zürcher Bärengasse 16 alles uni, alles weiss, alles schlicht. «Der volle Fokus liegt auf dem Produkt», erklärt Geschäftsführerin Chiara. Das Grün solle herausstechen.

«So viel mehr als Wachmach-Ersatz»

Die einstige Bankangestellte sei über ihre Mutter, eine passionierte Yogini, schon früh zu Matcha gekommen. Im ebenfalls weissen Sitzungszimmer erklärt sie: «Seither schwöre ich auf das Pulver, weil es mir damit einfach besser geht.»

Kaffee trinke sie selbst ohnehin keinen, Matcha sei der gesunde, perfekte Wachmach-Ersatz – «und so viel mehr als das».

Das Ziel von «The Matcha Club» sei es deshalb, Matcha in höchster Qualität an jedermann heranzutragen und damit ein Movement zu starten. Im Zentrum: Gesundheit, Ästhetik und ein bewusster Lebensstil.

Einmal im Monat «Self-Care-Matcha-Walk»

Movement heisst: «Bei uns sollen sich die Kunden wohlfühlen, Matcha kennen lernen und sich austauschen können», erklärt die 25-Jährige.

Ausserdem bietet der Shop im Zürcher Kreis eins immer wieder Yoga-Stunden und andere Community-Events an. Auch ein «Self-Care-Matcha Walk» findet einmal im Monat statt, organisierte Spaziergänge mit einem der grünen Getränke in der Hand. Chiara: «Damit wollen wir zeigen, dass Matcha ein Lebensgefühl und nicht bloss ein Getränk ist.»

Atmosphäre als Erfolgsfaktor

Das Konzept hat Erfolg. Die weisse Oase wird den Jungunternehmern regelrecht eingerannt. Auch am Montagvormittag ist sie gut besucht, am Samstag kommen Matcha-Jünger von allen Ecken der Schweiz – und geraten ins Schwärmen.

«Ein wunderbarer Ort mit freundlichem Service und einer beruhigenden Atmosphäre», kommentiert etwa Kundin Elaina. Sie liebe es, wie der Matcha Club einzigartige und leckere Matcha-Getränke kreiere. Auch Kunde Jens hebt die Stimmung hervor: «Herzliche Bedienung und sehr ruhiges, angenehmes inneres Ambiente.» Das sei ein schöner Ausgleich zur ansonsten immer anspruchsvoller werdenden Umwelt.

Lokal Nummer 2 im Sommer

Aufgrund des Ansturms haben die Gründer vor, im Spätsommer dieses Jahres in der Stadt Zürich eine zweite Filiale zu eröffnen. Wo genau, sei noch ein Geheimnis. Doch wie erklären sie selbst den Erfolg? «Unser Matcha ist halt einfach gut, das hilft bei der Vermarktung», ist sich Chiara sicher.

Der unternehmenserfahrene Mitgründer Armend (33) ergänzt: «Es kommen immer wieder Persönlichkeiten aus Sport und Kultur bei uns vorbei und schwärmen danach von uns.» Auch hochkarätige Influencer teilen wie wild Fotos vom weiss-grünen Kontrast.

Warst du schon einmal im «The Matcha Club»?

Influencer ja, aber ...

Wer das genau ist, will er nicht verraten – und führt aus: «Wir hängen jetzt auch keine Bilder von hochrangigen Besuchern an die Wand, bei uns steht Matcha im Mittelpunkt.»

Diesen beziehen sie im Rahmen einer Partnerschaft von einer qualitativ hochwertigen Familien-Farm in Japans Kyoto, da wo traditionell der Grüntee auch herkommt.

Vom Pop-up zum fixen Lokal

Ein demütiges Bekenntnis zum Produkt als Erfolgsfaktor, nachdem die drei auch demütig gestartet sind: 2022 war es, als sie im Zürcher Hauptbahnhof für kurze Zeit einen Pop-up-Store eröffneten. Armend: «Für mich war klar, wir müssen das zunächst als Pop-up testen.»

Aufgrund des riesigen Erfolges («Mega-Schlangen vor dem Lokal») sei der Entscheid für ein permanentes Lokal ziemlich schnell und einfach gefallen. Dieses folgte vor gut einem Jahr.

«Werden auch dann die Ersten gewesen sein»

Dass aufgrund des Matcha-Hypes der vergangenen zwei Jahre nun praktisch zwangsläufig auch andere Lokale ihr Glück mit dem Grünen Gold versuchen werden, stört sie nicht. «Wir glauben, dass Konkurrenz den Markt belebt und Innovation fördert. Trotzdem setzen wir uns durch unser einzigartiges Konzept und unsere Qualität deutlich von anderen ab, um eine unverwechselbare Erfahrung für unsere Kunden zu schaffen», stellt Chiara klar. Alrik (26), der Dritte im Bunde, fügt hinzu: «Wir werden auch dann die Ersten gewesen sein.»

Hört man den dreien zu, scheint es ganz so: Zürichs Koffein-Zukunft ist grün. Auch wenn Matcha bisweilen wie ein Gemüse-Smoothie ausschaut.

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