Comedy-Club in London verbietet Gästen mit Botox den Eintritt

Der bekannte Top Secret Comedy Club in London hat Menschen mit Botox-Behandlungen den Zutritt verwehrt. Der Grund: Die «eingefrorenen Gesichtszüge» sollen die Atmosphäre bei den Shows stören.

Seit dem 5. März müssen Gäste neben der üblichen Alterskontrolle auch einen «Mimik-Test» bestehen. Damit soll sichergestellt werden, dass sie mit ihrer Mimik auf die Witze der Comedians reagieren können.

Clubbesitzer Mark Rothman erklärte gegenüber «The Independent»: «Unsere unglaublich talentierten Comedians sind es leid, vor reaktionslosen Gesichtern aufzutreten.» Er habe zahlreiche Beschwerden von Künstlern erhalten, die es zunehmend schwierig fänden, das Publikum einzuschätzen. «Comedy lebt von der Verbindung zwischen Künstler und Publikum. Lachen, Weinen, Stirnrunzeln oder ein Naserümpfen – all das gehört dazu. Botox-Gesichter zerstören die Atmosphäre.»

Die Massnahme wurde eingeführt, weil viele Comedians beklagten, dass sie nach ihren Pointen kaum Reaktionen wahrnehmen konnten. Das beeinflusse ihren Auftritt und das Timing ihrer Witze.

Laut «The Independent» wurden im vergangenen Jahr etwa eine Million Botox-Injektionen in Grossbritannien verabreicht. Die Substanz, die unter anderem für glattere Haut und reduzierte Mimik sorgt, könne aber auch die Wahrnehmung von Emotionen beeinflussen, wie Studien zeigen.

Rothman betonte: «Wir hoffen, dass dieses Experiment dazu beiträgt, wieder mehr echte Gesichtsausdrücke in den Raum zu bringen – für unsere Künstler und das Publikum.»