
Magnesium zu supplementieren, kann sich lohnen – wenn du auf die richtige Form setzt.
Getty ImagesGanz entspanntHilft Magnesium gegen Stress und Ängste? In dieser Form schon
Soziale Situationen mit vielen Unbekannten, ein wichtiger Vortrag im Büro – wenn dir solche Szenarien den letzten Nerv rauben, könnte Magnesium deine Rettung sein. Doch es kommt auf die Form an.
In deinem Körper findet sich, aufgenommen über die Nahrung, natürlicherweise Magnesium – und das ist gut so. Es hilft dir, deinen Stoffwechsel auf Trab zu halten, unterstützt das Herz, die Nerven und ist unverzichtbar für Knochen und Zähne. Klar, dass ein Mangel da nicht förderlich ist. Eine Supplementierung mit Magnesiumglycinat, einem organisch gebundenen Stoff des Minerals, soll sogar deine Laune aufbessern und Ängste wie Lampenfieber und Panik in sozialen Situationen und im Alltag in den Griff bekommen können. Stimmt das wirklich?
Was steckt hinter Magnesiumglycinat?
Die chemische Struktur von Magnesium entscheidet darüber, wie gut dein Körper den Stoff aufnehmen und verwerten kann und wie viel einfach unverbraucht wieder ausgeschieden wird. Magnesiumglycinat ist an die Aminosäure Glycin gebunden und hat eine hohe Bioverfügbarkeit, es kann also schnell und gut vom Körper aufgenommen werden. Zudem ist es eine der verträglichsten Formen und auch für Menschen mit sensibler Verdauung geeignet. Es kommt auch natürlicherweise in Nahrungsmitteln vor, vor allem in proteinreichen Quellen wie Fisch, Milchprodukten oder Fleisch.
Die Vorteile von ausreichend Magnesium
Gleich mehrere Studien deuten auf positive Effekte hin: Eine Übersichtsarbeit von 2017 konnte bei der Mehrheit der untersuchten Studien einen positiven Effekt auf Angst- und Stress-Zustände feststellen. Wird andersherum zu viel Magnesium vom Körper ausgeschieden, erhöht sich die Produktion vom Stresshormon Cortisol, was wiederum verhindert, dass genügend Magnesium vom Körper aufgenommen werden kann – ein Teufelskreis.

In der Apotheke kannst du dich beraten lassen, wenn du darüber nachdenkst, Magnesium zu nehmen.
20min/Simon GlauserGegenüber 20 Minuten bestätigt Ernährungsberaterin Andrea Hager: «Genügend Magnesium macht die Nerven weniger erregbar, wirkt der Freisetzung von Stresshormonen entgegen und sorgt für die Entspannung der Blutgefässe, sodass der Blutdruck sinkt.» Du bist also tatsächlich weniger angespannt und nervös, wenn es darauf ankommt.
Setzt du auf Nahrungsergänzungsmittel?
Eine weitere Studie von 2017 bewertet Magnesiumglycinat unter anderem gar als sinnvollen Zusatz bei der Behandlung von Depressionen. Der Hintergrund: Magnesium wird zur Herstellung des Glückshormons Serotonin benötigt. Liegt ein Mangel vor, wird dementsprechend weniger hergestellt. Täglich benötigt eine erwachsene Frau etwa 300 Milligramm Magnesium, ein erwachsener Mann 350 bis 400 Milligramm.
Andere Formen von Magnesium
Hilft viel auch viel?
Grundsätzlich liegt ein Magnesiummangel bei gesunden Menschen selten vor, da die Nieren die Ausscheidungen des Minerals regulieren. Wer viel Sport treibt, erhöht den Magnesiumbedarf seines Körpers aber. Auch Alkoholismus oder Stoffwechselerkrankungen wie Zöliakie erhöhen die Wahrscheinlichkeit auf einen Mangel.
Typische Anzeichen sind Muskelkrämpfe und -zuckungen, Müdigkeit, Schwäche, Schwindel, Nervosität, Herzrasen oder Migräne. Besprich am besten mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, ob eine Supplementierung sinnvoll ist. Grundsätzlich scheidet der Körper überschüssiges Magnesium über die Nieren und den Darm wieder aus – nimmst du viel mehr zu dir, als du brauchst, wird sich das aber mit Durchfall bemerkbar machen.
Über welches Nahrungsergänzungsmittel würdest du gern mehr erfahren?