Cassis in Genf«Man spürt den Ernst der Lage»
Bundespräsident Ignazio Cassis äusserte sich nach dem Treffen mit dem russischen Topdiplomanten Sergej Lavrov und US-Aussenminister Blinken.
Darum gehts
Am Freitag traf sich Bundespräsident Ignazio Cassis mit dem amerikanischen Aussenminister Antony Blinken und dem russischen Aussenminister Sergei Lavrov in Genf. Zuvor hatten die beiden Chefdiplomaten der Vereinigten Staaten und Russlands die Gespräche über die Ukraine-Krise vorzeitig beendet.
Am Freitagnachmittag traf sich dann Bundespräsident Ignazio Cassis separat mit den beiden Parteien, um eine Lösung in der Ukraine-Krise zu finden. In einer Medienmitteilung des Bundes heisst es: «Die Schweiz ist besorgt über die zunehmenden Spannungen an der russisch-ukrainischen Grenze. Sie ist überzeugt, dass nur der Dialog die Sicherheit auf dem europäischen Kontinent stärkt. Bundespräsident Cassis erläuterte, dass die Schweiz ihre Guten Dienste anbietet, wenn dies als nützlich erachtet und gewünscht wird.» Zudem sollte die OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) als Dialogplattform und mit ihren vertrauens- und sicherheitsbildenden Massnahmen eine zentrale Rolle einnehmen. «Man spürt den Ernst der Lage», sagte Cassis.
Dass die beiden Länder nach dem Gipfel vom 16. Juni 2021 erneut Genf für ein hochrangiges Treffen ausgewählt haben, unterstreiche «die ungebrochene Bedeutung des Internationalen Genfs, wenn es darum geht, Lösungen für Herausforderungen der Gegenwart zu suchen», erklärte Cassis weiter.
Während die USA und ihre westlichen Verbündeten einen Rückzug der an der ukrainischen Grenze zusammengezogenen 100’000 russischen Soldaten fordern, verlangt Moskau Sicherheitsgarantien und ein Ende der Osterweiterung des westlichen Militärbündnisses Nato. Sie beendeten die Gespräche in Genf jedoch ohne Ergebnis.