MilitärflugplatzSpionierten Chinesen in Meiringen die Schweizer Luftwaffe aus?
Seit 2018 betrieben sie den Gasthof Rössli direkt neben dem Militärflugplatz in Meiringen. Anonymen Quellen zufolge soll die Gastwirtschaft nur Tarnung für die Spionage gewesen sein.
Darum gehts
Drei Chinesen werden verdächtigt, den Militärflugbetrieb in Meiringen ausspioniert zu haben.
2018 sollen sie sich zu diesem Zweck den Gasthof Rössli gleich neben der Piste gekauft haben.
Im Sommer wurden sie festgenommen und sind inzwischen nicht mehr in der Schweiz.
2018 kaufte die Familie Wang aus China den Gasthof Rössli neben der Militärflugpiste in Meiringen für 800’000 Franken. Im Spätsommer dieses Jahres wurden Herr und Frau Wang von der Polizei abgeführt, wie man aus der Nachbarschaft hörte. Seither machen Gerüchte über Spionage die Runde.
Das Paar und sein angeblicher Sohn – inzwischen ist man sich nicht mehr sicher, ob sie wirklich verwandt sind – werden verdächtigt, den Gastrobetrieb nur gekauft zu haben, um den Flugbetrieb in Meiringen auszuspionieren. 2019 wurden dort die US-amerikanischen Kampfjets getestet. Der Flugplatz dient als Operationsstandort für die F-35 der Schweizer Luftwaffe, die Kampfjets sollen schon seit Jahren im Visier von chinesischen Agenten sein. Das berichten Zeitungen der Tamedia und berufen sich auf anonyme Quellen aus Schweizer Sicherheitskreisen.
Familie hat Land verlassen – Rössli steht wieder zum Verkauf
Die gross angelegte Geheimoperation, in deren Rahmen die drei den Gasthof gekauft haben sollen, soll sich auch gegen westliche Verbündete der Eidgenossenschaft – vor allem die USA – richten. Inzwischen habe die angebliche Familie das Land verlassen und das Rössli steht erneut zum Verkauf. Der Sohn bestritt in einem Telefonat mit einem Tamedia-Journalisten die Vorwürfe vehement. Es handle sich um «Fake News» und die Familie plane, in die Schweiz und zum Rössli zurückzukehren.
Der China-Experte Ralph Weber sagt gegenüber der Zeitung, dass es ihn nicht überraschen würde, wenn es sich um einen Spionagefall handeln würde. «Die Volksrepublik China betreibt je mehrere zivile und militärische Nachrichtendienste, die rund um die Welt äusserst aktiv sind», so Weber. Zu den Hauptinteressen gehöre alles, was mit den USA, die als Hauptgegner betrachtet werden, und Technologie zu tun habe.
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