Streik in GenfSwiss muss Flüge annullieren – fast 2000 Passagiere betroffen
Der Verwaltungsrat vom Flughafen Genf hat eine stark kritisierte Lohnreform angenommen. Am morgigen Freitag, könnten die Flugzeuge deshalb vorübergehend am Boden bleiben.
Darum gehts
Mitarbeitende des Flughafens Genf treten am Freitag in einen mehrstündigen Streik.
Potenziell hat dies Auswirkungen auf rund 54’000 Reisende.
Die Swiss hat bereits angekündigt, 13 Flüge zu streichen.
Das Personal des Genfer Flughafens wird seine Drohungen wahr machen. Am Freitagmorgen wird es von Dienstbeginn um vier Uhr morgens bis zehn Uhr streiken – eine Entscheidung, die am Donnerstagmorgen einstimmig von 150 Mitarbeitenden getroffen wurde.
Wie die Swiss am Donnerstagabend in einer Mitteilung schreibt, kann die Airline deshalb während dem Streik am Freitag keine Flüge vom Flughafen Genf aus durchführen. Betroffen sind am Freitag sämtliche Morgenflüge ab Genf. Flüge, die planmässig während dieser Zeit landen würden, müssen verspätet und umgeplant werden.
13 Flüge gestrichen
Aktuell arbeite eine eigens gebiltete Taskforce mit Hochdruck daran, die genauen Auswirkungen zu analysieren: Die Airline geht davon aus, dass 13 Flüge gestrichen, weitere elf verspätet werden müssen und insgesamt rund 2’000 Fluggäste vom Streik betroffen sein werden. Die Airline hat betroffene Fluggäste laut eigener Angabe bereits über die kommenden Annullierungen und Verspätungen informiert.
Das Genfer Flughafenpersonal übte zuvor Druck auf den Verwaltungsrat aus, der zusammengekommen war, um über das Schicksal der heftig kritisierten Lohnreform zu entscheiden – ohne Erfolg. Die Entscheidungsträger akzeptierten die neue Gehaltspolitik «mit grosser Mehrheit», wie der Genfer Flughafen laut 20 Minutes mitteilte
Der Flughafen Genf begrüsse die Entscheidung und liess gleichzeitig verlauten, dass es zu keinen Gehaltskürzungen kommen werde. Andererseits räumt das Unternehmen ein, dass rund 240 Personen vorerst keine Gehaltserhöhung erhalten werden.
Mögliche Schliessung des Flughafens
Der für Freitag geplante Streik könnte den gesamten Flughafenbetrieb lahmlegen. Und das, obwohl 54’000 Reisende erwartet werden. «Die Durchsuchung der Passagiere wird nicht gewährleistet sein, die Mitarbeiter, die für die Sicherheit der Start- und Landebahn zuständig sind, werden ihre Arbeit einstellen. Es ist klar, dass die Flugzeuge am Boden bleiben werden», warnte Jamshid Pouranpir von der Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes (VPOD). Er fügte hinzu, dass sie entschlossen seien, «bis zum Ende zu gehen, um dieses Lohnprojekt in den Papierkorb zu werfen».
Der Genfer Flughafen zieht «eine vorübergehende Einstellung der Aktivitäten» in Betracht, um weiterhin ein hohes Sicherheitsniveau für alle gewährleisten zu können. Der Streik kommt just zum Beginn der Sommerferien in Genf. Die Passagiere werden auf der Webseite gebeten, rund drei Stunden vor dem geplanten Flug einzutreffen. «Wir unternehmen alle erdenklichen Schritte, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, und bitten um Entschuldigung für eventuelle Unannehmlichkeiten», so der Flughafen Genf.
«Irreführend, inkohärent und provokativ»
Im Mittelpunkt der Krise steht ein Umgestaltungsplan, der die automatische Erhöhung der Gehälter entsprechend der Dienstjahre abschafft und nur noch leistungsabhängige Erhöhungen vorsieht. Für den Flughafen geht es darum, «die Entwicklung der Lohnkosten in Einklang mit dem Anstieg der Einnahmen zu steuern». Der VPOD seinerseits sieht darin eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und beurteilt das Projekt als «irreführend, inkohärent und provokativ». Ihr Gewerkschaftssekretär bezeichnete den Vorschlag am Donnerstag als «brutalen Angriff».
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