Myanmar: Erdbeben zerstört historische Ava-Brücke

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MyanmarErdbeben zerstört historische 1,1-km-Brücke bei Mandalay

Das Erdbeben in Südostasien hat auch die Ava-Brücke zwischen den Regionen Sagaing und Mandalay zerstört. Bis 1988 war sie die einzige Verbindung über den Irrawaddy.

Bilder auf Social Media zeigen die zerstörte Brücke.
Offenbar war die Magnitude von 7.7 zuviel für das historische Bauwerk.
Die Brücke ist – oder war – über 1100 Meter lang. Im Hintergrund die 2008 eröffnete Irrawaddy-Brücke.
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Bilder auf Social Media zeigen die zerstörte Brücke.

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Darum gehts

  • Dem Erdbeben vom Freitag fielen in Südostasien etliche Bauten zum Opfer.

  • Eins davon ist die historische, 1,2 Kilometer lange Ava-Brücke bei Mandalay.

  • Die Briten hatten die Fachwerkträgerbrücke 1934 erbaut. Sie war bis 1988 die einzige Verbindung über den Irrawaddy.

Man nennt sie Ava- oder Inwa-Brücke nach den Ruinen der früheren Hauptstadt des ehemaligen Birma – und sie war während Jahrzehnten die einzige Verbindung über den Fluss Irrawaddy. Doch nun ist die geschichtsträchtige Verbindung zwischen den Städten Sagaing und Mandalay dem Erdbeben zum Opfer gefallen.

Die Brücke war 1934 von den Briten errichtet worden und bis 1988 die einzige Brücke über den Fluss. Sie ersetzte einen Fährbetrieb, der vom Eisenbahnverkehr Rangun–Myitkyina sowie vom Strassenverkehr an dieser Stelle benutzt wurde.

Von Briten erbaut – und zerstört

Als die britischen Truppen sich während des Zweiten Weltkriegs zurückziehen mussten, zerstörten sie das Bauwerk. Erst nach der Unabhängigkeit von Birma 1954 wurde sie wieder neu errichtet. 2008 wurde sie als Hauptverbindung über den Fluss durch die 700 Meter flussaufwärts erbaute Irrawaddy-Brücke ersetzt, da ihre Tragfähigkeit zu gering war.

Erdbeben in Myanmar: Augenzeugenvideos zeigen die Schäden in Mandalay.

AFP

Die im Fachwerk erbaute Brücke ist insgesamt 1128 Meter lang-. In der Mitte rollte die Eisenbahn, auf den Seiten befindet sich je eine Fahrbahn für Autos. Die Konstruktion mit neun Trägern ist auch insofern interessant, als die Pfeiler bis zu 32 Meter tief in den Grund versenkt wurden und unter der Brücke trotz Pegelschwankungen von bis zu 12 Metern stets genügend Platz für die Durchfahrt grosser Schiffe bleiben muss. Doch obwohl sie grundsätzlich erdbebensicher ausgelegt war, vermochte sie dem jetzigen schweren Beben nicht zu widerstehen.

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