Nati-Camp: Kobel und Rieder lächeln Krise weg

Eine dicke Wolkendecke zieht an diesem verregneten Montag über Faro. Das Wetter im Ferienparadies an der portugiesischen Küste macht das schwere Gemüt für einige Akteure der Nati aktuell nicht viel leichter.

Gregor Kobel kommt gerade aus einer neuerlichen Krise mit Dortmund. Der BVB-Goalie hat eine 0:2-Niederlage gegen RB Leipzig zu verdauen. Die elfte Saisonpleite lässt die Dortmunder auf Platz elf abrutschen. Der 27-jährige Zürcher lächelt bei der Ankunft aber die Sorgen weg.

Die Champions-League-Plätze sind zehn Punkte entfernt. Es ist der einzige Wettbewerb, in dem der BVB noch Aussichten auf Erfolg hat. Doch nach dem Sieg gegen Lille wartet im Viertelfinal der Königsklasse der FC Barcelona.

Schwer tut sich in der Bundesliga auch der VfB Stuttgart auf Rang zehn. Trotz der Formkrise bekommt Nati-Flügel Fabian Rieder bei den Schwaben – nach einem beschwingten Saisonauftakt – keine Einsatzzeit mehr.

Der 23-jährige Berner sitzt seit November nur noch auf der Bank und kommt auch als Joker kaum mehr zum Zug. Beim 3:4 am Sonntag gegen Leverkusen war Rieder aufgrund der grossen Konkurrenz im Mittelfeld nicht mal mehr im Kader.

Dafür muss sich Granit Xhaka nach seinem unglücklichen Eigentor nicht grämen. Dank dem Sieg über Stuttgart rückt Bayer nach dem Unentschieden von Bayern gegen Union Berlin auf sechs Punkte an den Münchner heran.

Der Nati-Captain hat sich aufgrund der Geburt seines dritten Kindes aber dazu entschieden, auf das Aufgebot an der Algarve zu verzichten. Absagen muss auch ManCity-Star Manuel Akanji, der sich von einer Operation an den Adduktoren erholt.

Erholen müssen sich auch diverse andere Spieler – entweder von körperlichen Beschwerden oder von der Nachricht, dass sie Murat Yakin für die beiden Testspiele gegen Nordirland in Belfast und gegen Luxemburg in St.Gallen nicht aufgeboten hat. Zeki Amdouni musste am Montagvormittag Forfait geben aufgrund muskulären Problemen. Auch Simon Sohm, der eigentlich grünes Licht gab, kann aus demselben Grund nicht dabei sein. Es werden keine weiteren Spieler nachnominiert, teilt der SFV mit.

Andere, teils verdiente Nati-Akteure, stehen nicht mehr in der Gunst von Yakin. So gehören erfahrene Kräfte wie Silvan Widmer (Mainz), Nico Elvedi (Gladbach), Kevin Mbabu (FC Midtjylland), Loris Benito und Filip Ugrinic (YB), Edimilson Fernandes (Brest) und Ulisses Garcia (Marseille) momentan nicht mehr zur ersten Wahl des Nati-Trainers.

Neu mit dabei sind: Alvyn Sanches (Lausanne), Isaac Schmidt (Leeds United), Lucas Blondel (Boca Juniors) und Stefan Gartenmann (Ferencvaros Budapest). Letzterer hat als gebürtiger Däne kurzfristig den Schweizer Pass erhalten, weil sein Grossvater den Bürgerort im Thurgau hat.

Der 28-jährige Innenverteidiger wird Teil eines völlig neues Abwehrduos – entweder mit Valladolid-Verteidiger Eray Cömert oder mit dem Augsburger Cédric Zesiger. Sieben Spiele hat dieser seit seinem Wechsel im Winter von Wolfsburg bestritten – siebenmal blieb sein Team ohne Gegentor. Der ehemalige GC- und YB-Spieler ist derzeit auf dem Zenit seiner Schaffenskraft.