Neue StudieVerschreibt uns bald schon der Arzt Pizza?
Zu gut, um wahr zu sein? Eine neue Studie deutet darauf hin, dass der Verzehr von Pizza Gesundheitsprobleme lindern könnte. Sie kommt – wenig überraschend – aus Italien.
Darum gehts
Möglicherweise gute Nachrichten für alle, die Pizza lieben.
Laut einer italienischen Studie kann die nämlich offenbar Rheuma-Symptome lindern.
Eine Empfehlung zu regelmässigem Pizzakonsum sprechen die Forschenden aber nicht aus.
Sie planen aber bereits die nächste Studie zu dem Thema.
Ausserhalb von Italien hat Pizza den Ruf einer schnellen und nicht ganz so gesunden Mahlzeit. Bei unseren südlichen Nachbarn ist es dagegen fast so etwas wie ein Nationalheiligtum. Die Diskussionen darüber, ob sie mit Ananas belegt werden darf oder nicht, sind legendär – und meist hitzig.
Italienische Forschende bringen nun einen neuen Aspekt ins Spiel: Laut ihrer im Fachjournal «Nutrients» veröffentlichten Studie könnte der Verzehr von frisch gemachter Pizza bei Rheuma-Patienten Schmerzen lindern. Und das deutlich.
Das ist Rheuma
Die rheumatoide Arthritis (RA) ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die zu chronischen Schmerzen und Schwellungen führt. Die ersten Anzeichen der rheumatoiden Arthritis sind warme, geschwollene oder gerötete Gelenke. Typischerweise sind die Gelenke symmetrisch betroffen, also beispielsweise beide Daumen. Besonders häufig beginnt die Krankheit in den Grundgelenken der Finger und Zehen, die nachts schmerzen und sich morgens über eine Stunde lang steif anfühlen. Später können auch andere Gelenke, Sehnenscheiden und Schleimbeutel beeinträchtigt sein. In der Schweiz sind ungefähr 85’000 Menschen betroffen, Frauen dreimal so häufig wie Männer. Auch Nikotin-Konsumentinnen und -Konsumenten haben ein erhöhtes Risiko. Die Ursachen für Rheuma sind bis heute nicht geklärt.
Isabella bekam im Alter von 17 Jahren die Diagnose Rheuma. Seither kämpft sie gegen das Vorurteil, dass es sich um eine Alterskrankheit handelt.
20min/A. Zingg, G. Brönnimann, T. El SayedWie kommt das Forschungsteam zu dem Studienergebnis?
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten über 350 Italienerinnen und Italiener mit Rheuma und stellten fest, dass diejenigen, die mindestens eine halbe Pizza pro Woche assen, eine Verbesserung ihrer Symptome erlebten. Die Gelenke waren weniger geschwollen und Entzündungen nahmen ab. Die durch die Krankheit verursachten Schmerzen wurden um bis zu 80 Prozent reduziert.
Worauf könnte das zurückzuführen sein?
Die Experten vermuten, dass dies auf die entzündungshemmenden Eigenschaften einiger der frischen Zutaten zurückzuführen ist: «Die positiven Effekte wurden wahrscheinlich durch Mozzarella-Käse und in geringerem Masse durch Olivenöl verursacht, obwohl wir den möglichen Beitrag von Tomatensauce nicht beurteilen konnten.» Ob Fertigpizzen aus der Kühlung oder dem Gefrierer eine ähnliche Wirkung erzeugen, ist unklar.
Wie realistisch ist die Beobachtung?
Ganz abwegig ist das nicht: Auch Fachgesellschaften im In- und Ausland raten den Betroffenen zu einer ausgewogenen Ernährung. Sie sei ein wichtiges Element der Rheuma-Therapie, die dem Körper genügend Nährstoffe, Vitamine, Antioxidanzien und Spurenelemente zu Verfügung stelle, so die Deutsche Rheuma-Liga. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um Energie für den Kampf gegen die Erkrankung zu haben. Die Rheumaliga Schweiz empfiehlt, viel Gemüse und Früchte zu essen. «Zur Eiweisszufuhr eignen sich fettarmes Fleisch und besonders Fisch. Wegen ihres Kalziumgehalts sind Milchprodukte günstig.» Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren scheinen die Gelenkentzündungen positiv zu beeinflussen.
Gibt es Pizza also bald auf Rezept?
So weit ist es noch lange nicht. Zunächst wollen die Forschenden eine Studie starten, bei der die Ernährung der Rheuma-Patientinnen und -Patienten genau überwacht wird. In der aktuellen Studie durften die Teilnehmenden frei wählen, was sie assen, und notierten dies im Nachhinein. Das ist jedoch relativ ungenau.
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