Gerhard Pfister tritt als Parteipräsident zurück

Publiziert

«Ausgebuffter Stratege»Steht Gerhard Pfister jetzt vor dem Sprung in den Bundesrat?

Im Rahmen des traditionellen Dreikönigsgesprächs hat Gerhard Pfister angekündigt, dass er als Präsident der Mitte-Partei zurücktritt. Die Partei wird im Juni seine Nachfolge regeln – der Zuger wird aber weiterhin im Nationalrat politisieren.

Mitte-Parteipräsident Gerhard Pfister (Bildmitte) hat seinen Rücktritt angekündigt.
Der Zuger wird an der Delegiertenversammlung im Juni 2025 als Parteipräsident abtreten.
Pfister präsidierte die Partei neun Jahre lang. Er ist der derzeit dienstälteste Parteipräsident im Bundeshaus.
1 / 3

Mitte-Parteipräsident Gerhard Pfister (Bildmitte) hat seinen Rücktritt angekündigt.

20min/Stefan Lanz

Darum gehts

  • Mitte-Parteipräsident Gerhard Pfister hat seinen Rücktritt verkündet.

  • Der Zuger tritt an der Delegiertenversammlung im Juni sein Amt als Parteipräsident abgeben.

  • Pfister führt die Partei seit neun Jahren an: Bei Amtsantritt hiess die Partei noch CVP.

  • Der Zuger möchte aber weiterhin im Nationalrat politisieren.

  • Ob er Ambitionen für den Bundesrat hat, liess er vielsagend offen.

Gerhard Pfister ist der Dienstälteste der derzeitigen Parteipräsidenten. Seit neun Jahren führt er die Mitte. Im Sommer ist damit Schluss, wie er an einem Anlass für Journalistinnen und Journalisten am Montagnachmittag in Bern sagte.

Gerhard Pfister: Nächster Halt Bundesrat?

Er werde an der Delegiertenversammlung Ende Juni den Stab abgeben, so der Zuger. Nationalrat bleibe er aber, schliesslich sei er für vier Jahre gewählt und: auch werde er «ein Animal Politique bleiben, dass sich durchaus auch für andere Tätigkeiten interessiert». Ob er damit Ambitionen für den Bundesrat andeute, liess er vielsagend offen.

Schon seit Monaten wird in Bern spekuliert, dass Mitte-Bundesrätin Viola Amherd dieses Jahr ihren Rücktritt bekannt geben könnte. Sie war bis vor wenigen Tagen Bundespräsidentin, ihre langjährige Vertraute Brigitte Hauser-Süess ist definitiv in den Ruhestand gegangen und im Sommer steht für die Sportministerin noch ein Highlight an, das ihr am Herzen liegt: die Fussball-EM der Frauen in der Schweiz.

20 Minuten fragt Polit-Analyst Mark Balsiger, wie er Pfisters Ambitionen auf das höchste Amt im Land einschätzt: «Ihm werden schon länger Ambitionen auf das Bundesratsamt nachgesagt», sagt dieser. «Er kann Parteipräsident, die logische nächste Karrierestufe wäre also Bundesrat.» Und der Analyst ergänzt: «Ich glaube nicht an Zufälle – besonders nicht bei einem ausgebufften Strategen mit Freude an der Macht wie Pfister.»

Wird an der Delegiertenversammlung der Mitte-Partei nicht zur Wiederwahl für das Parteipräsidium antreten: Nationalrat Gerhard Pfister. (Archivbild)

Wird an der Delegiertenversammlung der Mitte-Partei nicht zur Wiederwahl für das Parteipräsidium antreten: Nationalrat Gerhard Pfister. (Archivbild)

20min/Matthias Spicher

Dass Pfister den Stab weitergibt, kommt nicht ganz überraschend. Auch wenn Amtsmüdigkeit nicht zu spüren war, ist klar, dass das Präsidium einer grösseren Partei ein anstrengender «Verschleissjob» ist. Er gehe nun aber absolut im Guten ab, sagt Gerhard Pfister: «Ich bin stolz, dass wir eine Partei sind, die in der Mitte der Gesellschaft verankert ist.»

Glaubst du, dass Gerhard Pfister Ambitionen für den Bundesrat hat?

Pfister begann sein Amt als Präsident der CVP. Unter seiner Leitung liess die Partei das «C», der ehemaligen «Christlichdemokratischen Volkspartei» hinter sich und transformierte sich zur «Mitte».  In der gleichen Zeit fusionierte sie mit der «Bürgerlich-Demokratischen Partei», der BDP.

Bei den letzten Wahlen zeigte sich, dass die Partei damit speziell bei jungen Menschen Wählerstimmen gewinnen konnte und den davor jahrzehntelang anhaltenden, langsamen Wählerverlust nicht nur stoppen konnte, sondern erstmals sogar wieder zulegen konnte.

Schon am Montag drehte sich das Nachfolge-Karussell munter, mehr dazu liest du hier.

Eine ausgewogene und ideologiefreie Berichterstattung

  • Der Journalismus von 20 Minuten ist frei von Ideologie. Wir streben danach, Fakten und Meinungen zu trennen und bemühen uns, auch  implizite Wertungen in der Wortwahl zu vermeiden. Wir belehren das Publikum nicht und schreiben keine Meinungsartikel zu politischen Themen. Unsere Journalistinnen und Journalisten nehmen keine politischen Tätigkeiten wahr. So steht es in unseren Publizistischen Leitlinien.

  • Die Redaktion von 20 Minuten betreibt unabhängigen Journalismus. Sie bildet die Pluralität der Meinungen ab, solange sich diese im Rahmen des Rechtsstaates bewegen, deklariert die Positionen von Minderheiten oder Aussenseitern als solche und ermuntert die Leserschaft zur Reflexion, Debatte und Meinungsbildung.

  • Die Universität Zürich attestiert 20 Minuten in einer Untersuchung, über Abstimmungen in der Schweiz besonders ausgewogen zu berichten.

Bleib über Politikthemen informiert

Interessierst du dich auch über Bundesratswahlen und Abstimmungen hinaus für das Politgeschehen im Land? Liest du gerne spannende Interviews, Analysen, aber auch Lustiges zu aktuellen Themen? Abonniere hier den Politik-Push (funktioniert nur in der App)!

So gehts: Installiere die neuste Version der 20-Minuten-App. Tippe unten rechts auf «Cockpit», dann aufs «Einstellungen»-Zahnrad und schliesslich auf «Push-Mitteilungen». Beim Punkt «Themen» tippst du «Politik» an – schon läufts.

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.

Deine Meinung zählt

179 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen